Die Idee

Der AUGUSTIN wurde 1995 nach dem Beispiel amerikanischer, britischer und französischer Straßenzeitungen gegründet. Der Verkauf von Straßenzeitungen hilft Menschen, die aus verschiedenen Gründen vom Arbeitsmarkt ausgeschlossen sind (Obdachlosen, Langzeitarbeitslosen, Asylwerber:innen, u.a.), ihre Not zu lindern, da sie die Hälfte des Verkaufspreises erhalten. Professionelle Sozialarbeiter:innen des AUGUSTIN sind an ihrer Seite. Vorrangiges Ziel der AUGUSTIN-Sozialarbeit ist aber nicht, die Marginalisierten jobready zu machen, sondern ihren Ausbruch aus der Entmündigung zu fördern.

Die Zeitung selbst definiert sich einerseits als Stadtzeitung mit unterhaltenden Elementen, andererseits als Forum radikaler Kritik aller Formen sozialer Ungerechtigkeit und als Plattform für marginalisierte Themen. Sie wird von professionellen Journalist:innen, Fotograf:innen und Grafiker:innen gemacht. Eine Definition aus beobachtender Sicht: Der AUGUSTIN ist das mediale soziale Gewissen Wiens (Prof. Fritz Hausjell, Publizistik-Institut Wien).

Die meisten der Mitarbeiter:innen, die das AUGUSTIN-Team bilden, sind auch Mitglieder des Vorstands des Herausgebervereins «Sand & Zeit» (ZVR: 397505701). Der Verein bezieht von Beginn an keinerlei öffentliche Subventionen. Die Kosten werden von den Einnahmen des Zeitungsverkaufs, von 333 Liebhaber_innen, Inserateneinnahmen, Verkauf von Merchandise und durch private Spenden gedeckt. Diese Form der Finanzierung ist eine ideale Voraussetzung für die Unabhängigkeit des Projekts. Die Zeitung erscheint 14-tägig. Pro Ausgabe werden von ca. 450 zur Zeit aktiven Verkäufer:innen rund 16.000 Exemplare verkauft.

Die zahlreichen Projekte im Projekt bilden das Gesamtkunstwerk AUGUSTIN. Sie bieten die Chance, dass Menschen, denen pauschal gerne Leistungswilligkeit abgesprochen wird, ihre verborgenen und von der Gesellschaft entwerteten Talente entfalten können.