schein + wiaklichkeitDichter Innenteil

turnsäle haben immer etwas maskulines

das muss wohl am geruch liegen.

vielleicht lag die unruhe einiger mütter

fussballtrainierender knaben daran;

ganz sicher lag sie jedenfalls auch am trainer.

die ersten, wenigen kinder liefen bereits in der halle,

als eine mutter verstärkt mit den wimpern

zu klimpern begann.
der trainer nahte also

ein ehemaliger internationaler

durchtrainiert

mit blitzblauen augen

und braungebrannt!

mir schien, als ginge der atem der mutter schneller,

als sie mit leicht geblähten nüstern

und feurigem blick

ihr ziel anvisierte.

«ach, entschuldigung hihi, also ich hab mir das

schon oft gedacht hihi und jetzt muss ich

einmal fragen hihi: woher haben sie nur diese

schöne farbe?»

spukte ihr in dem moment gar ein karibikurlaub

mit dem prachtkerl durchs gehirn?

sah sie sich schon neben diesem leckerchen

im weißen muschelsand liegen

heiße sonne, heiße küsse . . . ?

blauauge blickte geschmeichelt und

platzierte seinen luxuskörper genau gegenüber.

«äh, jo, des is na, des is hoit vo da hockn,

vom auflega hoit.»

verständnislosigkeit und ein eher nervöses blinzeln

«bitte?»

hinterhältig grinsend betrachtete ich die szene

und wartete auf das entgleisen der

gesichtszüge.

«na, da stehn mia also hintn am, so am auto.»

«am auto?»

«jo, do samma ollaweu aun da frischn luft,

und a klasse foab kriagst aa.»

«ahaa?»

die situation erschien ihr schon etwas eigen,

aber immer noch nicht klar.

so fühlte sich der muckischnucki bemüßigt zu

erklären: «nau, i bin bei de ochtaviazga . . .»

abermals unverständnis

«nau, i bin bei da müllobfuah . . .»

mit zwinkern hatte es die dame nicht mehr so ganz

zugegeben,

mit schreckensstarren augen

ging das auch irgendwie schlecht!