DOPPELBALL: Antikarriere hiermit beendettun & lassen

Fußballturniere haben ihre eigene Logik. Weil nämlich in kurzer Zeit ein Sieger gekürt werden muss, darf sich kein Team einen Durchhänger leisten, sonst ist der Traum vom Pokal schon vorbei. Das hat man bei der heurigen EM in Frankreich gesehen, wo unsere Qualihelden nach der jämmerlich beendeten Gruppephase wieder heimfahren mussten. Für den Sportkolumnisten ein ungelöstes Welträtsel, das nur Sportpsychologen teilweise lüften können.Noch mehr Konzentration erfordern aber die eintägigen Cupbewerbe, an denen auch das Augustin-Team mehrmals im Jahr, mit wechselndem Erfolg, teilnimmt. Heuer begann der Reigen mit einem Hallenturnier, genannt «Cup der guten Hoffnung», am Himmelfahrtstag, aber ohne das berüchtigte Himmelfahrtskommando. Dort beendete der Kolumnist aus Altersgründen seine Antikarriere, nachdem er zum letzten Mal in die Dress geschlüpft war und endlich eingesehen hatte, dass er unter den hauptsächlich blutjungen Teilnehmer_innen kein Leiberl mehr reißen kann. Punkt.

In der schnuckeligen, aber überhitzten Sportanlage, wo acht Teams in Meisterschaftsmodus gegeneinander antreten sollten, tatsächlich waren es dann nur sechs, wurden die Augustiner Zweite, punktegleich mit den Siegern, aber mit dem schlechteren Torverhältnis.

Am Sonntag, dem 22. Mai, fand bei herrlichstem Wetter der Ute-Bock-Cup am Sportklubplatz statt. Die Augustiner nehmen jedes Jahr daran teil. Der Kolumnist kam erst mittags dorthin, er hatte im Gottesdienst seiner Gemeinde vormittags für ein gutes Abschneiden seiner Kollegen gebetet. Aber – wenn da Herrgott net wü … Die Kollegen schieden im Achtelfinale aus.

Ende Juni wurde unser Team zu einem außerordentlichen Turnier in Purkersdorf eingeladen, wo der Kolumnist wegen eines Workshops nicht einmal als Daumendrücker dabei sein konnte

Als am letzten Julimontag auf unserem Heimatplatz (dem Slovan-Platz) wieder das Training begann, wurde dem Kolumnisten eine Überraschung mitgeteilt: Hurra, unsere Burschen haben das Elferschießen gewonnen. Ein großes Kompliment gebührt unseren «afghanischen Windhunden», die als gläubige Moslems den Ramadan einhielten, aber entscheidend zum Sieg des Augustin beitrugen.

Im Herbst findet auf dem Slovan-Platz der auch schon zur Tradition gewordene Outdoors-Cup der Guten Hoffnung statt, aber vorher gab es noch ein Testspiel gegen die Elf der Konsumentenschützer. Das fand kurz nach Redaktionsschluss statt.

Es gab eine Zeit, wo die Jungen uns Alten schmählich im Stich gelassen haben. Inzwischen gibt es bei Schwarz-Weiß-Augustin wieder viele Junge. Dabei hat sich besonders unser neapolitanischer Zweiertormann als Scout verdient gemacht. Obwohl es ein Kommen und Gehen gibt, ist unser Kader im Moment groß genug. Eines Tages tauchte eine zarte, junge Peruanerin beim Training auf. Hoffentlich kommt sie auf den Geschmack, denn sie entpuppte sich als tolle Verteidigerin. In unserer Liga sind gemischte Teams eine Selbstverständlichkeit; es wird Zeit, dass auch das Augustinteam nicht ohne Frauenanteil bleibt.