Malawi: Ein Tag im Leben eines Straßenmagazin-Verkäuferstun & lassen

Harton Banda weiß vermutlich nicht viel über Elisabethanische Literatur. Aber wenn er das täte, würde er sicherlich zustimmen, dass sein Leben alle Bestandteile für eine Tragödie à la Shakespeare lieferte – zumindest bis zu dem Zeitpunkt, an dem vor 3 Monaten The Big Issue Malawi eine willkommene Unterbrechung hiervon brachte.Bis zu diesem Zeitpunkt taumelte Bandas Leben unkontrolliert von einem Unglück ins nächste. Als Albino geboren, trug Banda von Geburt die Last eines gestraften Mannes. Sein ungewöhnliches Aussehen und seine blasse Hautfarbe haben ihn bereits im zarten Alter anders als andere erscheinen lassen. Und wie nicht anders zu erwarten, haben unverhohlene Diskriminierungen jeden seiner Schritte seit damals begleitet.

„Als ich jung war, habe ich Aufsehen erregt und Blicke von anderen Menschen angezogen,“ sagt Banda. „Natürlich habe ich diese in dem Alter nicht bemerkt, aber als ich älter wurde, stellte ich fest, dass Menschen mich anders behandeln.“

Psychologen haben vor kurzem festgestellt, dass Diskriminierungen mit Unterstützung von geliebten Menschen verwunden werden können. Aber Banda kam nie in den Genuss eines solchen Luxus. Anders als in den meisten Fällen, wenn es um Vorurteile und Diskriminierungen geht, waren es nicht nur Fremde und Nachbarskinder, die „Banda anders behandelten.“ Auch seine eigene Familie und die Verwandten stimmten in den Reigen ein, erzählte Banda, als er zu The Big Issue kam. Das, sagte er, lag daran, dass er der einzige Albino in der Familie ist.

„Als er im Oktober das erste Mal zu uns kam,“ belegt Jolyne Kululange, der für die Einstellung der Verkäufer im The Big Issue Büro in Lilongwe zuständig ist, „hat er mir erzählt, wie die anderen Familienmitglieder im manchmal erzählten, dass er keiner von ihnen sei. Er sagte, dass es vielleicht daher kam, weil alle anderen „normal“ seien und er der einzige wäre, der anders aussehe. Sie haben ihm immer das Gefühl gegeben, dass er nicht dazugehören würde.“

Weniger starke Charaktere wären wohl daran zugrunde gegangen.

Aber Banda hat alles ertragen, was ihm an den Kopf geworfen wurde und sich stattdessen mit recht beeindruckendem Erfolg auf sein Studium konzentriert, bis ihn die wirtschaftlichen Umstände zum Aufhören zwangen.

Das war der Zeitpunkt, an dem Banda bei seinem Onkel einzog, in Lilongwe. Doch während sein Onkel zunächst zwar ein widerwilliger aber dennoch geduldiger Gastgeber war, dauerte es nicht lange, bis sich Banda wieder einer harten Behandlung ausgesetzt sah. Sein Onkel machte ihm unmissverständlich klar, dass er sich einen Job suchen müsse oder er würde aus seinem Zuhause fliegen.

So versuchte Banda verzweifelt jeden potentiellen Arbeitsplatz. Aber anders als gewöhnliche junge Jobsuchende, sah er sich mit der Tatsache konfrontiert, dass nur wenige potentielle Arbeitgeber ihm überhaupt eine Chance gaben und keiner ihn wie einen gewöhnlichen jungen Jobsuchenden sah oder behandelte.

„Ich war bereit alles zu tun, um Geld zu verdienen,“ stellt Banda fest. „Trotz der Tatsache, dass ich einen sehr guten Abschluss habe, war ich so verzweifelt, dass ich sogar anfing, nach niederen Jobs zu suchen. Aber selbst das erwies sich als schwierig. Dabei wollte ich doch nur eine Aufgabe haben, etwas auf das ich mich beim Aufwachen morgens hätte freuen können. Ich versuchte es an den verschiedensten Stellen; bat Leute, mich zu informieren, wenn Stellen frei werden, aber ich bekam ausschließlich Absagen.“

Ohne jede Aussicht auf einen Job, kam der 26-jährige schließlich an einem Poster vorbei, auf dem arbeitslose und obdachlose junge Menschen gesucht wurden, die sich mit dem Verkauf des The Big Issue selbständig machen.

Banda erwartete eigentlich nicht, dass sich seine Erfolgsaussichten ändern würden, aber dann dachte er bei sich, dass es zumindest einen Versuch wert sei. Mit seiner Bewerbung in der Hand kam er in das The Big Issue Büro in Lilongwe und war regelrecht geschockt, als ihm erzählt wurde, dass er am nächsten Morgen mit dem Verkaufen beginnen könne, sofern er den wolle.

„Ich hatte das übliche Prozedere erwartet,“ seufzt Banda. „Dass mir Fragen gestellt würden und ich dann aufgefordert würde auf eine Antwort zu warten. Aber als ich in das The Big Issue Büro kam, wurde mir das Magazin vorgestellt, seine Ziele und Visionen erläutert. Mir wurde erzählt, dass ich lediglich am nächsten Morgen wieder im Büro erscheinen müsste und dann die Genehmigung erhalten würde mit dem Verkaufen zu beginnen.“

Neben der verständlichen Euphorie löste diese unverzügliche Aussicht auf einen Job aber auch sofort ein Gefühl des Bedauern aus, schließt Banda. „Es dauerte eine Weile, bis sich der Gedanke wirklich gesetzt hatte, aber nachdem ich realisiert hatte, was passiert war, konnte ich nicht aufhören, zu beklagen, dass ich nicht schon früher von dieser Möglichkeit gewusst hatte. Monatelang hatte ich mit der Suche nach einem Job verbracht und nur Absagen bekommen…und dabei hätte es alles so leicht sein können, hätte ich nur von der Möglichkeit gewusst, die The Big Issue Menschen wie mir bietet.“

Es ist unnötig zu sagen, dass der Verkauf des Magazins auf den Strassen ein dickes Fell erfordert – sowie die Fähigkeit, mit Ablehnung umzugehen. Aber gewöhnt an die stetige Zurückweisung, konnte Banda seine Erfahrungen aus der Vergangenheit gut nutzen, seitdem er mit dem Verkauf des The Big Issue begonnen hat.

Aufgrund seines andersartigen Äußeren bekommt Banda niemals die gleichen Chancen wie andere Verkäufer. Er muss sich immer etwas mehr anstrengen, immer etwas mehr schwitzen, um ein Magazin zu verkaufen. Ehrlich gesagt, hat er erstmal keine Chance, wenn er sich einem potentiellen Käufer nähert. Meist winkt dieser schon ab, bevor er überhaupt einen Blick darauf geworfen hat, was Banda überhaupt verkauft. Aber Banda war schon immer belastbar. Und so schüttelt er diese Brüskierungen einfach ab und wendet sich dem nächsten potentiellen Käufer zu, und zwar mit dem gleichen Enthusiasmus, mit dem er sich dem vorherigen genähert hat.

Diese Ganz-egal-Einstellung hat Banda weit gebracht.

Nicht nur, dass er der beste Verkäufer der The Big Issue in Lilongwe ist. In seinem dritten Monat als Verkäufer hat er sogar dreimal mehr Magazine verkauft als der zweibeste Verkäufer.

„Ohne Zweifel ist er der Verkäufer, der am härtesten arbeitet,“ belegt Kululange, der für die Verkäufer zuständige Koordinator. „Er kommt rechtzeitig hierher und schafft es jedes Mal irgendwie eine große Menge zu verkaufen. Und das, obwohl er neu in der The Big Issue Familie ist.“

Anders als seine Mitspieler, die entlang den Straßen verkaufen und so die meisten ihrer Verkäufe in der Rush Hour erzielen, beschränkt Banda sich nicht auf eine einzige Verkaufsstelle. Er legt große Distanzen zurück und spannt sein Verkaufsnetz so weit wie möglich.

Und das ist das Geheimnis seines Erfolges: Sprich so viele Kunden wie möglich an und überlass den Rest der breiten Masse.

„Sicher, ich werde häufig abgewiesen, aber am Ende des Tages weiß ich, dass ich inmitten dieser Zurückweisungen einige Leute finden werde, die Interesse am Kauf haben, den Schritt gehen und für das Magazin bezahlen werden. Ich versuche so viele Menschen wie möglich anzusprechen, denn je mehr Menschen man anspricht, desto höher ist zwar das Risiko der Zurückweisung, gleichzeitig ist aber die Chance auf einen Verkauf höher, je mehr Menschen Du ansprichst.“

Auf jeden Fall zahlt Banda für jeden getätigten Verkauf einen hohen Preis.

Da Banda ein Albino ist, ist seine Haut deutlich empfindlicher als bei anderen Menschen. Und da er lange Wege unter der sengenden Sonne von Lilongwe zurücklegen muss, um so viele potentielle Kunden wie möglich zu erreichen, ist Banda der ganzen gnadenlosen Kraft aller Wetterelemente ausgesetzt; seine weiße Mütze und die Sonnenbrille bieten nur einen schwachen Schutz vor der Bruthitze und den gleißenden Sonnenstrahlen.

Aber er macht einfach weiter, weiß er doch, dass Jammern nichts bringt.

„Egal, welche Schwierigkeiten ich haben mag, da wo ich jetzt bin, ist besser als die Vergangenheit,“ sinniert Banda. „The Big Issue hat mein Leben dramatisch verändert. Endlich kann ich für mich selber sorgen und mich um mich kümmern, so wie es ein erwachsener Mann können sollte. In dem vergangenen Leben hätte ich durch Almosen überlebt. Jetzt hingegen bin ich bei meinem Onkel ausgezogen und habe mein eigenes Dach über dem Kopf. Und ich spare sogar etwas von dem verdienten Geld, denn ich plane nicht, für den Rest meines Lebens das Magazin zu verkaufen.“

Diese Aussagen klingen wie Musik in den Ohren von Bandas The Big Issue Aufseher. Auch wenn er natürlich frustriert über den potentiellen Verlust eines solch fleißigen Verkäufers ist, ist er gleichzeitig erfreut zu sehen, dass Banda jetzt stark genug ist, um von einem eigenen Geschäft zu träumen.

Denn am Ende ist dieser Aufbau von persönlicher Stärke eine der Hauptsäulen der The Big Issue Mission.

Seitenleiste: Ein beklagenswertes Problem mit beunruhigenden Auswirkungen

Wenn das Klischee stimmt und die Kinder die Anführer der Zukunft sind, dann muss Malawis Zukunft jedem, der sich damit beschäftigt, düster erscheinen. Ein großes Stück von Malawis zukünftigen Anführern scheint in einem nahezu aussichtslosen Kampf ums Überleben gefangen zu sein, seitdem schlecht getimte Überflutungen und eine unermessliche Hungerkrise in 2002 viele junge Kinder zu einem Leben auf der Straße gezwungen haben, mit schlimmen Lebensbedingungen und der ständigen Versuchung in die Kriminalität zu gehen.

Während der Führungsnachwuchs andernorts den Unterricht besucht und seine Fähigkeiten für kommende Herausforderungen ausbildet, lebt diese Generation von Malawis Zukunft unter Bedingungen des wirklichen Hungers; Betteln, Taschendiebstahl, Gelegenheitsjobs und Prostitution, nur um nicht den Schlimmsten ihrer von Kriminalität geprägten Gewohnheiten nachzugehen.

Das Problem der Obdachlosigkeit in Malawi bekam ein Gesicht, als die Presse vor einigen Jahren Geschichten über Strassenkinder abdruckte, um auf die Ernsthaftigkeit dieses Problems hinzuweisen.

Besonders herzergreifend unter den veröffentlichten Geschichten, war die eines 14-jährigen Waisenjungen, der alteingesessen in diesem harten Leben auf der Strasse und ein Bettler im Geschäftsbezirk von Blantyre war. Der Junge beschrieb die brutalen Umstände, unter denen er lebte, bevor er den Bericht mit der Beschreibung abschloss, wie zwei Männer ihn ausgeraubt und vergewaltigt haben.

„Es war an einem Mittwoch gegen Mitternacht, als zwei Männer unsere Hütte betraten und nach einem Schlafplatz fragten,“ enthüllte er. „Nahezu sofort zogen sie ihre Messer und forderten mich auf, mich auszuziehen. Als ich versuchte zu protestieren, drohten sie damit mich umzubringen, sollte ich mich wehren oder schreien. Dann führten sie ihren Penis in meinen Anus ein. Einer nach dem anderen. Ich wurde vergewaltigt direkt in meinem Zimmer.“

Es war diese Geschichte, die wie eine plötzliche Sturmflut, Proteste auslöste, die Regierung solle das Problem der Obdachlosigkeit landesweit angehen. Aber nach einigen Wochen fortdauernden Protests und beißenden Presseveröffentlichungen verlor die Geschichte ihren Reiz und die unbeständige Bevölkerung wandte sich einem anderen drängenden Thema zu, dass in die Schlagzeilen kam und die 15 Millionen Einwohner Malawis beschäftigte. Zum Glück für Malawis Obdachlose haben sich einige Aktivisten im Kampf gegen die Obdachlosigkeit als immun erwiesen gegenüber der darauf folgenden Gleichgültigkeit dem Thema gegenüber.

Die christliche Fürsorge- und Entwicklungsagentur, Tearfund, ist eine dieser Aktivisten. Tearfund arbeitet Hand-in-Hand mit vielen Partnern innerhalb Malawis und darüber hinaus. Die Agentur arbeitet seit damals beständig daran, sicherzustellen, dass das Thema Obdachlosigkeit die dringend benötigte Aufmerksamkeit behält.

Nelson Mkandawire, Direktor von Chisomo Children’s Club, einem der Partner von Tearfund, befürchtet allerdings, dass die humanitären Probleme, die aus der Obdachlosigkeit entstehen, schlimmer werden mit jedem Jahr, das verstreicht. „Die Hungerkrise hätte zu keinem schlechteren Zeitpunkt kommen können,“ erklärt er. „Ohne Essen im Haus waren viele Menschen, insbesondere Kinder, gezwungen auf die Straße zu gehen, um zu betteln. Für viele war das die einzige Möglichkeit.“

Die Lage war vereinzelt so schlimm, dass Chisomo Children’s Club über einen Zuwachs von 150% mehr Kinder auf den Straßen Malawis berichtete. „Wir haben etwa 40 neue Kinder jeden Monat auf den Strassen gesehen und im Dezember hat sich die Zahl verdoppelt,“ erinnert sich Mkandawire. „Die Zahl beinhaltete nur die Kinder unter 14, die ohne Begleitung waren. Aber wenn man auch die Kinder berücksichtigt hätte, die älter waren oder die tagsüber mit mit ihren Eltern zum Betteln auf der Strasse waren und nachts nach Hause gingen, wäre die tatsächliche Zahl deutlich höher ausgefallen.“

Es überrascht nicht, dass NGOs befürchten, dass die steigende Zahl an Menschen auf der Strasse den alten Teufelskreis aus proportional steigenden Zahlen an sexuellem Missbrauch und daraus resultierend HIV/AIDS-Erkrankungen weiter führen wird. „Man kann es nicht verleugnen. Einmal auf der Strasse, sind Obdachlose anfällig für sexuellen Missbrauch. Sie sind so verzweifelt, wollen dem Leid ein Ende machen, dass sie sich mit der Aussicht auf Geld zu zweifelhaften sexuellen Handlungen überreden lassen. Das führt unvermeidbar zu einem Anstieg an sexuellem Missbrauch und folglich HIV/AIDS-Erkrankungen.“

Die ganze Geschichte wird noch verschlimmert durch die Tatsache, dass Malawi nach wie vor eines der zehn ärmsten Länder der Welt ist, wo mehr als ein Drittel der Bevölkerung Analphabeten sind und die Lebenserwartung bei lediglich 47 Jahren liegt. Durch die steigende Verbreitung von HIV/AIDS wird geschätzt, dass über eine halbe Million Kinder Waisen sind.

Die Bemühungen der Regierung und der Helfer vor Ort, die Anzahl von Malawis Bettlern einzudämmen, wurden zusätzlich durch die Tatsache behindert, dass mittlerweile viele Obdachlose Betteln als eine lukrative und viel brauchbarere Lösung ansehen, verglichen mit anderen Arbeiten. „Manche Menschen denken, dass sie Obdachlosen helfen, indem sie ihnen Geld geben. Aber das untergräbt unser Ziel, diese Menschen wieder in die Gesellschaft zu integrieren,“ erklärt Jolyne Kululanga, der für die Einstellung der Verkäufer im The Big Issue Büro in Lilogwe zustündig ist. „Eltern haben keine Autorität mehr über ihre Kinder, da diese sich mit Betteln leicht selber Geld verdienen können. Andere Eltern ermutigen ihre Kinder zum Betteln, weil diese so mehr Geld verdienen als Erwachsene in ihrem Job.“ Um zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen, versuchen NGOs wie The Big Issue, die Bevölkerung dafür zu sensibilisieren, wo sie ihr Geld spenden. Nicht das Betteln zu unterstützen, sondern Obdachlosen zu helfen, die sich für einen konventionellen Weg des Geld-Verdienens entschieden haben. „Wir missbilligen Betteln,“ beteuert Kululanga. „Denn unser Motto bleibt, wir unterstützen „Arbeiten nicht betteln“. Unseren Verkäufern ist das Betteln ausdrücklich verboten. Wir versuchen, die Bevölkerung dafür zu sensibilisieren, dass sie uns und unsere Verkäufer dadurch unterstützen, dass sie das Magazin kaufen, statt ihnen einfach das Geld zu geben. Dadurch unterstützt die Bevölkerung eine gute Sache und gleichzeitig den Leitungsempfänger.“

Verkäufer des The Big Issue Magazin werden bezahlt, weil sie arbeiten. Sie behalten 50% der Einnahmen der von ihnen verkauften Magazine.

Der The Big Issue-Ansatz wird von anderen NGOs nachgeahmt. Tikondane, zum Beispiel, bittet die Öffentlichkeit dringend, eine pro-aktive Haltung im Kampf gegen die Obdachlosigkeit einzunehmen, anstatt einfach jedem Bettler, der einem über den Weg läuft, Geld zu geben.

Solche einfachen Lösungen, die darauf abzielen sich selbst zu helfen, brauchen mehr Anstrengungen, damit sie etwas bewirken. Aber keiner aus der Gemeinschaft der NGOs zweifelt daran, dass diese das perfekte Gegengift sind, für die gefährlichen Konsequenzen der Obdachlosigkeit, die Chaos in Malawi angerichtet haben.

Ins Deutsche übersetzt von Jessica Michaels