Auf Zeus folgt Gustlvorstadt

Neue Form der Olympischen Spiele: Gustls Überlebens-Fünfk(r)ampf

Mit dem 19. Juni 2015 von 12 bis 16 Uhr erlebte die Historie der Olympischen Spiele einen Quantensprung. An diesem denkwürdigen Freitagnachmittag ging die erste Auflage der «Augustin-Olympiade» über die Bühne – genauer über den Asphalt des Siebenbrunnenplatzes in Margareten.

Fotos: Lisa Bolyos

In Anlehnung an die Olympischen Spiele der Antike, die u. a. dem Göttervater Zeus gewidmet waren, widmet die Boulevardzeitung ihre Olympiade dem Gustl, dem Protagonisten des Comics auf Seite 3 jeder Augustin-Ausgabe.

Mit der ersten Austragung des «Fünfk(r)ampfs» ging auch die Präsentation des dritten Bandes der gesammelten Gustl-Comicstreifen einher, die die Jahre 2010 bis 2015 umfassen. Aber zurück zum «Sportlichen».

Fünf Bewerbe standen auf dem Programm: klassische wie Dosenwerfen und 100er-Packerl-Weitwurf. – Ja, der Packerlweitwurf ist mittlerweile zum Klassiker im Augustin-Repertoire geworden. Einhundert zusammengeschnürte Augustin-Exemplare gilt es wegzuschleudern, um die Reichweite der Straßenzeitung zu ermitteln und nebenbei zu spüren, wie sich die Gravitation bei so einem Packerl, das nicht selten für die Kolportage abgeholt wird, auswirkt. Ebenfalls in den Bereich der Erdanziehungskraft ist die Disziplin «Münzen-Schätzen» einzuordnen: Zehn verkaufte Zeitungen bringen 25 Euro ein, und oft wird nur mit Kleingeld bezahlt. So ein Pinkerl aus Münzen zu insgesamt 25 Euro ist auch nicht gerade ein Leichtgewicht. Wie schwer es ist, gilt es zu erraten. Die vierte Disziplin besteht aus einem Hindernisparcours mit dem Ziel, fünf Ausgaben an die Frau respektive an den Mann zu bringen, und abschließend muss einer von strengen Verkäufer_innen gebildeten Jury ein Augustin feilgeboten werden.

Und selbstverständlich steht der Leistungsgedanke bei Augustin-Bewerben an letzter Stelle. So wurden die Gewinner_innen auch nicht nach dem Leistungs-, sondern nach dem Zufallsprinzip ermittelt. Davon abgesehen hat jede_r Teilnehmer_in eine Goldmedaille um den Hals gelegt bekommen. Goldmedaillen, die in bester alchemistischer Manier hergestellt wurden, nämlich aus alten Augustin-Ausgaben, die zu Papiermaschee verarbeitet und schließlich gülden gefärbt worden sind.

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