♦ Melkkuh ♦ Seethaler-Aktion ♦ Lesungen ♦ Fest Burggarten ♦ Slow Forward ♦ Peace in Action ♦ Bequemisierung ♦ Unsichtbares Theater ♦ United Aliens ♦ Fest Amerlinghaus
Melkkuh
Mittags in der Mariahilferstraße. Wo «unerwünschte» Personen, die Bier und Wein trinken, jederzeit vertrieben werden können. «Trinkst du dein Seidl nicht im Beisl, hast du von der Polizei schnell den Weisl» dichteten Augustinverkäufer_innen und fanden sich zum demonstrativen Milchtrinken ein. Raten Sie, womit die Milchpackerl gefüllt waren.
Seethaler-Aktion
Der F13 beginnt mit einem morgendlichen Besuch einer Augustin-Delegation bei den Wiener Linien. Verkäufer Herbert Seethaler hatte nämlich die Idee, seine Strafverfügungen fürs Schwarzfahren in eine Jahresnetzkarte umwandeln zu lassen. Abgeblitzt!
Lesungen
Eine Studierenden-Gruppe der «Angewandten» fand Promis, die auf öffentlichen Plätzen Sandlertexte lesen: Hermes Phettberg, Hubsi Kramar, Wolfgang «Bamschabl» Katzer.
Fest Burggarten
Nachmittags: Volksfest im Burggarten im Zeichen der schwarzen Katze. Die Kunststudentin Barbara Pitschmann stellt den «Notpalast» vor, den Prototyp einer mobilen Obdachlosenunterkunft. Die «Aktion Stadthuhn» der Augustin-Sparküchen-Autorin Christa Neubauer – eine Idee, die das soziale mit dem ökologischen Anliegen verquickt – zieht auch Kinder an. TÜWI bietet mit seiner mobilen «Volxküche» Gratisessen an. Der Straßenmusiker Tulipan gibt ein Wiesen-Konzert: singende Säge & electronics. Den attraktiven Wettbewerb des Zeitungspackerlweitwerfens (100 Augustinexemplare) gewannen Maria Kratky und Sacha Öhlinger (Kategorie Augustinverkäufer) sowie Michaela Gerstl und Alexander Gradel (Kategorie Augustinleser). Die Reichweite des Augustin: 14,50 Meter.
Der «Wiener Kongress» – eine Zusammenballung von Theorie-, Kultur- und Aktionsterminen rund um den 13. Mai – fügt dem F13-Aktionstag heuer die Farben der Anarchie und der Revolution bei. Aktueller Anlass: der drohende Verlust antiautoritärer und selbstorganisierter Infrastruktur in Wien. Das autonome Zentrum EKH ist ebenso bedroht wie das alternative Studierendenbeisl TÜWI. Im Zuge der «Eat the Rich»-Demo in der Wiener Innenstadt zum Abschluss des «Wiener Kongresses» kommt es zu eigenartigen Begegnungen – etwa die mit einem Trupp argentinischer UNO-Soldaten.
AktivistInnen der Gruppe Freiraum sickerten am Abend des F13 in das Areal hinter dem Narrenturm im alten AKH ein. Dies war der bereits dritte Versuch, den alten Werkstättenhof am Uni-Campus – er steht seit über 20 Jahren leer – zu besetzen. Er wurde beendet wie der jüngste Versuch am 24. Mai: durch «Antiterrorspezialisten» der Polizei und deren unfreundliche Hunde. Der Wunsch der Freiraum-Gruppe: den nächsten F13 (Jänner 06) schon im eigenen «autonomen sozialen Zentrum» feiern zu können.
Punks besetzen den Bundesländerplatz
Die Performancegruppe Slow Forward irritiert im Burggarten und vor der Gloriette
Die AktionskünstlerInnengruppe Peace in Action flaniert zwischen Burggarten und Spittelberg, musiziert und hinterlässt auf Pickerl «Gstanzln für eine bessere Welt
TÜWI-AktivistInnen starten am Wallensteinplatz ihr «Bequemisierungs»-Projekt.
Die liegefeindlichen neuen Bänke des neugestalteten Platzes werden temporär zu bequemen Schlafgelegenheiten.
«G’hupgft & G’sprungen»
Studierende der FH für Sozialarbeit machen am Stephansplatz zusammen mit Obdachlosen «Unsichtbares Theater» nach der Methode Augusto Boals.