Keine Provisionen für die Millionen Armen an den Grenzen

Geschleppt an die smaragdenen Küsten eines verlockenden Kontinents, der ihre nackten Träume neppt, die Blicke des angstvollen Haufens vom verheißenden Norden gebannt, wo die Kameras warten und Gewehre bereit, ihre Salven nicht bloß in den gol... weiterlesen

«Politisch unerträglich»

In Wien und Salzburg «SoliSchlaf»-Aktionen für Obdachlosenrechte

Wien und Salzburg ziehen im österreichischen Vergleich die meisten internationalen Tourist_innen an. Die hohe Politik beider Städte weiß genau, was die Tourist_innen angeblich nicht sehen wollen: konkrete, lebendige, bettelnde, sichtbar «geschäftstör... weiterlesen

Augustin 390 - 05/2015

Ausgezeichnet!

Wissen Sie, dass der Mann, der diese Zeilen Korrektur liest, eine «Persönlichkeit des Jahres» ist? Wir haben es schriftlich! Richard Schuberth wurde heuer von einer Jury aus 500 Migrant_innen und Menschen migrantischer Herkunft für seine schriftstell... weiterlesen

«Zeiten»

Die Warnungen von Dora Schimanko

Eine utopische Geschichte. In ihrer neuen Novelle «ZEITEN – eine Erzählung» spekuliert die Zeitzeugin und politische Aktivistin Dora Schimanko, in welcher Weise sich die Verhältnisse verändern würden, wenn ein Rechtspopulist (der «Wahre Vater») an di... weiterlesen

Anna

Zuhause kann überall sein

Karlsplatz beim Musikverein In welcher Stadt ich lebe, ist nicht das Wichtigste: Zuhause ist für mich dort, wo meine Familie ist. Ich bin zweiunddreißig Jahre alt und seit sieben Jahren Augustinverkäuferin am Karlsplatz beim Musikverein. Wie ich daz... weiterlesen

In eigener Sache: Die BettlerInnen und der Augustin-Vertrieb

Ein Werk von unerwartetem Wert

Das war nicht geplant, als der Augustin vor 14 Jahren gegründet wurde: dass der Niedergang der Ökonomien osteuropäischer Länder im Zuge einer Weltwirtschaftskrise so viele Perspektivlose auf die Idee bringt, den Augustin im gar nicht so fernen Wien a... weiterlesen

Nur aus hundertfünfzig Metern

Darf man Augenzeug_in einer polizeilichen Amtshandlung sein?

Neben den Menschen, die betteln, sind der Polizei in Wien auch jene couragierten Zeitgenoss_innen suspekt, die sich mit Menschenrechten auskennen und die Beamt_innen bei ihren Amtshandlungen gegen Bettelnde genau beobachten. Bisher musste sie akzepti... weiterlesen

Die Weihnachtsoffensive der Journalist_innen-Mafia

Verdacht auf organisiertes, profitorientiertes und aggressives Schreiben

Kaum öffnen im Spätsommer die Adventmärkte, fallen die österreichischen Medien über Bettelnde her. Das geschieht in einer Eintracht, die ganz und gar nicht zufällig ist.Die erste Attacke kommt heute übers Radio. In einer sogenannten Morgenshow warnt ... weiterlesen

Objektivität vs. Quote

Die so genannte «Pflicht zur Objektivität» gehört vor allem zur Jobbeschreibung von zwei Berufsgruppen: Richter_innen und Journalist_innen. Journalist_innen reflektieren ihre Rolle immer wieder, betonen wie heikel und schwierig es sei, ein ausgewogen... weiterlesen

«Keine Bettler-Mafia»

Lokalmatador Nr. 330

Teresa Wailzer weiß mehr. Weil sie nicht über, sondern mit den Schwächsten der Stadt redet. Foto: Mario Lang Wien 2, U-Bahn-Station Taborstraße, 8.59 Uhr: W. spricht einen etwa 25-jährigen Bettler und seine noch minderjährige Begleiterin an. Die... weiterlesen

Täter ohne Opfer

Mariahilfer Straße: Shoppen für die Reichen, U-Haft für die Armen

Drei junge Männer, frisch in Wien, werden verhaftet - wegen versuchten Diebstahls? Wegen unübersehbarer Armut? Wegen behördlichem Rassismus? Niemand weiß es. Bericht eines Intermezzos im Shoppingparadies. Foto: Carolina Frank Drei junge Männer g... weiterlesen

Migrationsgrund: Sparpaket

Nach Wien migrieren, den Regen aushalten und sich politisch organisieren

Viele gut ausgebildete Leute verlassen Südeuropa, das von der Austeritätspolitik gebeutelt wird, um anderswo ihr (Arbeits-)Glück zu versuchen. Ein paar von ihnen verschlägt es nach Wien. Wir haben mit vier Aktivist_innen des «Precarity Office Vienna»... weiterlesen

«Elendsquartier» abseits des Sensationellen

Im Haus der Bettler_innen ist die Wohn-Realität normaler als es den Medien recht ist

Die Wohnungstür geht auf und ich muss gleich an die Wohnung meiner Oma denken: ein Marienbild an der Wand, die bestickten Decken über den Betten, alte gebrauchte Möbel, doch liebevoll gepflegt. Und es wird uns gleich Platz gemacht, ein Billa-Sackerl ... weiterlesen

Alles geht den Lomnitzbach hinunter

Roma in der Slowakei: Das Ende der Welt ist nah wie der Arlberg

Lomnicka im Nordosten der Slowakei hatte unmittelbar nach der «Wende» (1991) laut Volkszählung 78 Prozent Roma, zehn Jahre später, bei der neuerlichen Volkszählung, nur noch 7,45 Prozent. Die ältere Zählung kam der Wahrheit näher. Lomnicka besteht nä... weiterlesen

Zur Frage der nicht registrierten AUGUSTIN-Anbieter_innen

Eine Antwort.

«Bis auf weiteres können wir keine weiteren Verkäufer_innen aufnehmen.» Da wir nicht alle Menschen, die Bedarf am Zeitungsverkauf haben, aufnehmen können, bietet ein beträchtlicher Teil jener Menschen die Zeitungen auch ohne unsere Berechtigung (Au... weiterlesen

Regionalpolitik in Niederösterreich - gut, aber aus

Über gute und schlechte, keine und echte Regionalpolitik

Es gibt nicht nur benachteiligte Menschen, sondern auch benachteiligte Gebiete. Darum geht es sich nicht aus, für alle Gebiete dieselbe Politik zu machen. Besonders schwächere Regionen brauchen Unterstützung dabei, ihr Potenzial zur Entfaltung zu bri... weiterlesen

Die «fröhliche Armut» leben

Kleider machen ... Vorurteile. Als Langzeitarbeitsloser scheinbar tipp-topp mit Marken-Klamotten gekleidet zu sein schafft Probleme

Ich habe viele Probleme (wer nicht?). Zu meinen eher kleinen Problemen zählt, dass ich mir seit nun schon fast zwanzig Jahren aufgrund meines sehr geringen Einkommens keine Kleidung mehr kaufen kann. Nur wenn die Unterwäsche zu verschlissen, die Schu... weiterlesen

«Darf ich einem Augustin-Verkäufer einfach so Geld geben?»

Schüler_innen denken gemeinsam übers Betteln nach

Ein Schüler erzählt, wie ihn ein Bettler um Geld gebeten hat: Er habe sich nicht so einfach abweisen lassen, das habe den Schüler genervt. Eine Religionslehrerin hört, wie die Jugendlichen daraufhin abfällig über Bettler_innen im Allgemeinen reden. S... weiterlesen

Trara trara die Hochkultur

Warum Theaterschaffende von ihrer Arbeit immer weniger leben können

Die Armutsgefährdung ist bei Künstler_innen dreimal so hoch wie in der nicht künstlerisch tätigen Bevölkerung. Schauspieler_innen geht es im Schnitt besonders schlecht. Wer in der freien Theaterszene Fuß fasst, muss oft fünf andere Jobs haben, um übe... weiterlesen

Die «Bettelmafia» als Phantom

Die Gesellschaft muss mit den Notreisenden leben lernen

Gerald Tatzgern, Leiter der Zentralstelle zur Bekämpfung der «Schlepperkriminalität» im Innenministerium, ist vermutlich nicht der Erfinder des Begriffs «Bettlermafia», er ist aber sicher der umtriebigste Bekämpfer derselben. «Bettelei ist eine Form ... weiterlesen

Augustin 357 - 12/2013

Das Alaba-Dilemma

Gareth Bale, zur Zeit bei Real Madrid, ist mit 101 Millionen Euro Transferkosten der teuerste Spieler aller Zeiten. Mit Neymar vom FC Barelona (64 Millionen) und all den anderen Stars, die ihm auf der Liste der Schwerverdiener folgen, hat er eines ge... weiterlesen

Fluten im Kopf

Sachbuch: Wie Image und Images vom Betteln entstehen

«Bettelwesen», das ist beinahe gleichbedeutend mit «Unwesen». Was schon rein sprachakrobatisch interessant ist, ist doch das «Wesen» beispielsweise im Wort «Bankwesen» durchaus positiv - oder zumindest neutral - besetzt. Wie kommt es zu solchen Wortk... weiterlesen

Augustin 347 - 06/2013

Dienststelle für Mafia und andere Birnen

Gerald Tatzgern ist oberster Theoretiker und Praktiker der Polizei in den Angelegenheiten Menschenhandel und Betteln. Wenn der Hintergrund nicht so deprimierend für die Menschen wäre, die immer noch von sozialer Gerechtigkeit träumen, könnte man fast... weiterlesen

Der eigentlich Böse und die relativ Depressive

Ein Film über Arm und Reich kann auch unterhaltend sein

Anna Posch und Johannes Nussbaum spielen die Hauptpersonen in Peter Kerns Film «Diamantenfieber oder Kauf dir lieber einen bunten Luftballon». Im Interview sprechen die beiden über ihre Rollen, Erfahrungen beim Drehen und gesellschaftliche Ungleichhe... weiterlesen