Antipoden einer Stadtwanderungvorstadt

Vom Praterstern in die Praterau

Zwei Welten, nämlich urbanes Flair mit urwüchsiger Natur, verbindet der Wiener Stadtwanderweg 9. Das macht ihn wohl zum abwechslungsreichsten von den insgesamt zehn Stadtwanderwegen. Sein einziges Manko: Er weist keine Höhenunterschiede auf. Nichtsdestotrotz sollte eine Grundlagenausdauer mitgebracht werden, denn diese Runde durch den Prater zählt immerhin 13 Kilometer.
Offizieller Ausgangspunkt ist der Praterstern. Von dort zieht sich die Schleife in den Südosten, wo das Mauthnerwasser den Wendepunkt bildet. Einst wurde dort Eis herausgebrochen, um es anschließend einem Bierkeller zuzuführen, meint Wikipedia, doch heute steht es im Rang eines Naturdenkmals.
Beim Mauthnerwasser, dem angrenzenden Lusthauswasser und dem in der Nähe befindlichen Krebsenwasser kann einem_r das Gefühl beschleichen, vor den Toren Hainburgs zu stehen und von einem als Hirsch verkleideten Günther Nenning begrüßt zu werden. Sonst ist in diesem Abschnitt so gut wie nichts los, was überrascht, denn nur wenige Gehminuten entfernt liegt das Lusthaus, wo das Remmidemmi der Hauptallee einen Anfang nimmt.
Als urbaner Gegenpol zum oben beschriebenen Naturidyll ist der WU-Campus zu betrachten. Der Stadtwanderweg 9 führt zwar nicht direkt vorbei, doch ein kurzer Abstecher auf den Campus lohnt sich allemal, denn man bekommt nur selten derart anschaulich miss- und gelungene Architektur auf einen Blick serviert. Und für ein paar Wochen dürfte es dort noch ungewöhnlich ruhig bleiben.
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Stadtwanderwege unter:
www.wien.gv.at/umwelt/wald/freizeit/wandern