Antonia Kofler, 1950–2019tun & lassen

Augustin-Verkäuferin und Autorin

«Ich hab‘ hundert Sachen gemacht», erzählte Antonia Kofler in ihrem Augustinerin-Porträt im Jänner 2015. Den Augustin verkaufte sie seit 2004, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen, bzw. ihre Mindestsicherung ein wenig aufzustocken. Einen Pensionsanspruch hatte sie trotz der «hundert Sachen» nicht.
Als Tochter einer Alleinerzieherin, die mit einem kleinen Einkommen ihre Familie versorgen musste, wuchs Antonia in kargen Verhältnissen auf. Ihr Traumberuf wäre Tierärztin gewesen, doch dafür fehlte das Geld. So absolvierte Antonia auf Wunsch ihrer Mutter eine Bürolehre. Ein Beruf, in dem sie nach dem Lehrabschluss nie wieder arbeitete. «Ich habe eigentlich immer eine Arbeit gehabt, wo ich mit Leuten oder, was mir lieber war, mit Viechern zu tun hatte», erinnerte sich Antonia. Unter anderem war sie als Frisörin, Eisverkäuferin, Kellnerin und Tierpflegerin tätig. Irgendwann begann Antonia zu schreiben. Ihre autobiografischen Texte, die sie im Dialekt und auf Hochdeutsch verfasste, wurden in der Augustin Radiowerkstatt und in dichter innenteil veröffentlicht. Am Sozialamt von November 2017 ist ihre letzte Veröffentlichung im Augustin.
Antonia lebte zuletzt sehr zurückgezogen, erst Ende Februar erfuhren wir von ihrem Tod im Herbst des Vorjahres.

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