AUGUSTIN Reportagestipendium 2020tun & lassen

Die Gesellschaft und wie es ihr geht

Im 25. Jahr ihres Bestehens vergibt die Wiener Straßenzeitung AUGUSTIN zum ersten Mal ein Reportagestipendium in der Höhe von 2.000 Euro.

Während viele Printredaktionen ihre Etats kürzen und aufwendige Recherchen einer Politik der schnellen Klicks weichen müssen, geht die Wiener Straßenzeitung ihren eigenen Weg. Anfang Oktober wurden die ersten AUGUSTIN-Reportage-Stipendiat_innen gekürt.

Höchste Qualität

25 Teams bestehend aus Journalist_in und Fotograf_in bewarben sich mit ihren Exposés zum Thema «Die Gesellschaft und wie es ihr geht» um das erste AUGUSTIN-Reportagestipendium. «Die Qualität der Einreichungen und die Vielfalt der Recherchethemen von der Einzelfallgeschichte in der Nachbarschaft bis zu den großen Fragen, denen die Welt sich stellen muss, hat uns sehr beeindruckt», sagt AUGUSTIN-Redakteurin Lisa Bolyos.

Alltag einer Transfrau nach der Haft

Die 3-köpfige Jury ­– die Journalistin Alexandra Stanić, Christine Grabner, Chefredakteurin der Kärntner Straßenzeitung kaz., und der Fotograf Robert Davis – ließ sich von der Fotografin Bettina Fleischanderl und dem Journalisten Christof Mackinger überzeugen, die für ihre Story M., eine aus dem Maßnahmenvollzug entlassene Transfrau, im Alltag nach der Haft begleiten. «In welcher Verfassung spuckt der österreichische Strafvollzug eine Insassin aus, die viele Jahre lang hin- und hergeschoben, mit Begünstigungen befördert und mit Ordnungsstrafen wieder zurückgeworfen wurde?», fragen Fleischanderl/Mackinger in ihrem Exposé, das sie nun mit dem AUGUSTIN-Stipendium von 2.000 Euro umsetzen können. «Das Konzept besticht durch eine kritische Haltung, eine spannende Protagonistin und eine hochaktuelle Geschichte», schreibt die Jury in ihrem Statement. Die Reportage wird im Frühjahr 2021 im AUGUSTIN zu lesen sein.

Journalismusförderung zum 25. Geburtstag

Mit dem Reportagestipendium macht sich der AUGUSTIN selbst ein Geschenk zum 25. Geburtstag. «Der AUGUSTIN hat es sich zur Aufgabe gemacht, Armut und Marginalisierung zu politisieren und ihren gesellschaftlichen Ursachen auf den Grund zu gehen.», so die AUGUSTIN-Redaktion. Um das zu tun, muss guter Journalismus gefördert werden. Das nächste AUGUSTIN-Reportagestipendium wird 2021 ausgeschrieben.

Foto: Mario Lang

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