Kein Kunststoff im Haus der Geister
Im Prater findet man, was anderswo längst ausrangiert wäre
Von Friedrich Achleitner stammt der Flanier-Tipp, auch im richtigen Prater die Unorte, das Unmodernste, das anderswo längst Ausrangierte, das «Gfäude» zu entdecken. Mario Lang, der den Prater seit Kindheitstagen bestens kennt, fotografierte sein pers… weiterlesen
Mit oder ohne Prothese
Ein Wein- oder Waldviertler aus dem Paralympics-Team: Martin Würz
Er ist 1,90 Meter groß, 20 Jahre jung, liebenswürdig, freundlich, bescheiden und ein kluger Mensch. Er nahm im März an den Paralympischen Spielen in Sotschi teil. Derzeit, im Juni, ist die Waldviertelstadt Horn jener Ort, wo die Chance, ihn zu treffe… weiterlesen
«Musik, woraus alles Übel entsteht»
Entdeckungen in den Bezirksmuseen – Beispiel Mariahilf
Da sitzt er in seinem Büro, der „Herr“ über wahrscheinlich eines der schönsten und reichsten Museen dieser Art, tagtäglich, oft auch an Sonn- und Feiertagen.. Das Haus, in dem das Bezirksmuseum untergebracht ist, ist eines dieser gepflegten alten Wie… weiterlesen
Viel politischer als Woodstock
Warum die Sozialdemokratie den Hype der Arena-Bewegunng nicht kapierte
Das Wien Museum möge verschont bleiben vom Damoklesschwert in Form von Standortbegehrlichkeiten einer Investorengruppe, die den Karlsplatz als Premium-Lage vortrefflich fände. Es möge die Adresse Karlsplatz behaupten und hierselbst noch viele Projekt… weiterlesen
Trotz alledem: keine Verbitterung
Friedrich Zawrel, Spiegelgrund-Überlebender, als Theaterfigur
Vor einem halben Jahr kam es zu einem folgenreichen Aufeinandertreffen in einem Meidlinger Pflegeheim. Der 24-jährige Nikolaus Habjan machte dem 83-jährigen Friedrich Zawrel einen Vorschlag, der Letzterem zunächst nicht ganz geheuer war: «Was? Ein Pu… weiterlesen
und dennoch schöner als Paris
Zwischen zwei Welten: das Leben der Elisabeth Markstein
Zweimal hat der US-Geheimdienst CIA versucht, die Wienerin Elisabeth Markstein anzuwerben. Weil sie als Kennerin sowjetischer Verhältnisse galt. Und weil sie sowjetische Dissident_innen kannte. Der CIA kriegte sie nicht. Das sollte ihn nicht gewunder… weiterlesen
Rare Spezies Roma-AkademikerInnen
Augustin besuchte Gandhi-Gymnasium in Pecs
In Pecs der europäischen Kulturhauptstadt des Jahres 2010 leben rund 10.000 Roma. Das ist ein Prozent der Roma-Gesamtbevölkerung in Ungarn. 800.000 davon sind arbeitslos. «Sie werden zu Vergehen gezwungen», lautet die nüchterne Aussage des Leiters … weiterlesen
Gage an den Sachwalter
Von Tokyo bis Wien: Art brut auf Tisch` und Bänk`
Im Kunsthaus Wien läuft zur Zeit die Ausstellung Art brut du Japon (bis 18. Oktober) und im renommierten Verlag Holzhauser liegt eine umfassende Publikation mit dem Titel Kunst von innen. Art brut in Austria vor. Grund genug, mit der Herausgeberin A… weiterlesen
Ein paar Fragen an Adolf Holl …
… über Klappentexte, Befreiungstheologie, Gott, Strache und türkische Hendlgrammel
Wie gründe ich eine Religion ist Ihr bisher letztes Buch. Das wievielte?Das dreißigste. Von Jesus heißt es: … der dreiunddreißig Jahr im Fleisch gehorsam war. Also werde ich wahrscheinlich noch drei weitere Bücher schreiben.
Im … weiterlesen
Das verschwundene Gedächtnis einer Stadt
Wienbibliothek zeigt Kurzbiographien von Frauen
Orte in der Stadt, wo berühmte Männer wohnten oder tätig waren, sind unübersehbar. Man stößt unweigerlich auf Straßen- und Platznamen, Denkmäler, Statuen oder Gedenktafeln, die zu einem großen Teil als männlich geprägte Orientierungspunkte und Erinn… weiterlesen
Künstler sein heisst Not leiden
Eine Studie belegt: Im Kunstbetrieb ist die Krise vorweggenommen
In welchem Ausmaß Kulturschaffende zu den working poor zählen, zu denen, die trotz intensiver Arbeit sich nichts leisten können, zeigt die Studie Zur sozialen Lage der Künstler und Künstlerinnen in Österreich. Das mittlere Monatseinkommen der Künstl… weiterlesen
3 Verkörperungen einer Statistik
37 Prozent der Kulturschaffenden leben unter der Armutsgrenze
Gottfried Helnwein, DJ Ötzi und Adi Hirschal finden, dass Kunst ertragreich ist. Susi Schelepa, Petra Wetzel und Gerhard Wohlfahrt werden dem kaum widersprechen. Seit die SozialforscherInnen aber im Auftrag der Kunstministerin ihre Studie Zur sozia… weiterlesen
Die perfekte Schönheit der Gangster Girls
Tina Leisch zeigt üppige Bilder statt grauer Häfen-Tristesse
Kunst? Für Tina Leisch war die Kunst nie ein Heiligtum ästhetischer Perfektion, sondern viel mehr ein nützliches Werkzeug für Interventionen im sozialen oder politischen Raum. Mit ihrem Film Gangster Girls wird sie bei der diesjährigen Viennale zwei… weiterlesen
Einordnungsuntauglich
Peter Dworak, Menschmaler zwischen Nasch- und Flohmarkt
Einst hatte der Aufzug, der in Peter Dworaks Himmelsatelier hinaufführte, eine gepolsterte Sitzbank aus Mahagoniholz. Heute ist er ersetzt durch einen Lift der üblichen Art, in genormter Ausführung, steril, funktionell, glatt. Da oben, im letzten St… weiterlesen
Flanieren in Havanna
Jeden Morgen zwischen 7 Uhr und 7.30 Uhr höre ich einen Reisigbesen über den Asphalt kratzen. Es ist der Straßenkehrer, ein junger Mann, der jeden Abfall, jedes Stückchen Papier penibel auf seine große Schaufel aus Pappkarton kippt. Noch habe ich Ze… weiterlesen