Nives Kramberger

Nives Kramberger

 

Abendstille am Meer

Abendstille am Meer,

während Salzkristalle

auf weißen Felsen splittern,

erscheint der Vollmond

den Sonnenuntergang küssend.

Abendstille am Meer.

Die letzten Boote suchen still den… weiterlesen

Nives Kramberger
 
Winter
 
Suche Licht,
suche Farben,
Sonnenschein und Wind.
Suche Nähe in Herzen,
suche Ruhe in Dir.
Gib Dich dem Nichts hin,
dem Rauschen der Stille.
Lass Dunkelheit dich umarmen.
Atme ihre streichelnde Kühle…. weiterlesen

Magdalena Steiner hat Nives Krambergers Herbstgedicht als Bild gestaltet.

Wenn Sie Ihr Lieblingsgedicht in Magdalenas Bearbeitung auf der letzten Seite des Augustin sehen möchten, schicken Sie uns einfach den Text an redaktion@augustin.or.at oder … weiterlesen

Nives Kramberger
Krabbenfelsen
Auf dem Krabbenversteck,
dem zerklüfteten Krabbenfelsen
krabbeln Menschen
mit Krabbenaufnahmelupenlinsen auf Knien.
.
Kriechend, krauchend, krabbelnd, auf ihrer Krabbensuche,
in alle Ritzen und Risse des Krabbe… weiterlesen

Du sitzt im Zimmer

 

Du sitzt im Zimmer

lauschst fließenden Wasserrohren,

spielenden Kindern,

den Schritten im Treppenhaus.

Ein Heizungsrohr fiept kontinuierlich in hoher Tonlage.

Hörst den Verkehr rauschen,

sitzt in dir … weiterlesen

«Barčica po morju plava, drevesa se priklanjajo, oh le naprej, oh le naprej, dokler je še vetra kej!»

(Das kleine Schiff schwimmt auf dem Meer, die Bäume verneigen sich, oh weiter, weiter, solange es noch Wind gibt.)

Dieses Lied hat meine klein… weiterlesen

Meine Großmutter hieß Fanny Truppe und wurde zur Zeit der k. u. k. Monarchie als illegitimes Kind in einem Triester Krankenhaus geboren. Das war damals eine «Ehre», denn ihre Mutter, eine Kärntner Slowenin, die als Dienstmädchen im Haushalt eines Tri… weiterlesen

Dezembernebel
Graue Dezembernebel saugen dich in
den Tunnel sich verkürzender Tage.
Bang schlägt dein Herz der
Apokalypse entgegen.
Zeiten des Rückzugs in lichtdurchflutete Räume,
dieser Bedrohung zu trotzen.
Dein Trotz ist schon lange Beklemm… weiterlesen

NEIN
Graustrichelnd regnet
es Herbst
in den
noch blauen Morgenmond.
—
Erinnerungen fädeln sich
in den Augenblick
einer neue Wahrheit.
—
Nein
schreit der Mann
im Rund des
sich drehenden Turmes.
—
Eine aufgeschreckte
Maus
sucht
Flu… weiterlesen

Wenn ich eine Landschaft wäre
 

von Nives Kramberger

Wenn ich eine Landschaft wäre, läge ich still

und würde mich langsam mit den Jahreszeiten nur verändern,

Wind, Sonne und Regen würden mich streicheln.

Ich läge einfach da und… weiterlesen

Gleisfahrten

 

Gleisfahrten

von hier nach nirgendwo,

auf der Strecke,

nie ein Ziel erreichend …

Getrieben,

weiter und weiter,

der Erschöpfung

trotzend.

 

Ununterbrochen

Kistenkoffer räumend,

Emigranten… weiterlesen

Lübeck liegt am Meer. Sie liebte das Meer und Lübecker Marzipan.

Sie saß allein in ihrem Zimmer und fragt sich «Warum?» Fast alle hatten Berlin verlassen, um zurück zu ihren Familien, besser gesagt, zurück in ihre Heimatstädte zu fahren, zu den Elte… weiterlesen

Ein Gedicht von Nives Kramberger Aprilwankschwankend

 

Aprilwankschwankend der Tag,

Morgensonnenstrahlen mischen sich

Mit Wolkenungeheuern.

Das Blut fließt in Strömen

– verlorene Hoffnung.

Müdmenschen halten ihre grauen Gesichter … weiterlesen

Ein Gedicht von Nives KrambergerGleisfahrten

Von hier nach nirgendwo,

Auf der Strecke,

Nie ein Ziel erreichend …

Getrieben,

Weiter und weiter,

Der Erschöpfung

Trotzend.

Ununterbrochen

Kistenkoffer räumend,

Emigrantenzüge

In s… weiterlesen

Ein Spinnwebwald der Erinnerungen,

klebrige Fäden heften sich an dich,

ziehen dich gelähmt in ihr Spinnennetz.

Foto: © la neige en août/Nives Kramberger
Dein Geist verharrt in Grau,

der Atem erstickt dir,

verharrend

bang das Herz …

Tante… weiterlesen

«Derzeit werden die Helden von einst, die als Partisanen kämpften und für die Befreiung, gegen die Okkupation durch das 3. Reich, in Slowenien zu Tätern gemacht. In Deutschland, wenn ich von ihnen erzählen werde, sind sie dann wiederum Helden», sagt … weiterlesen