Ausstellung: Kunstraum Niederösterreich in Wien
Eine orange-braun glitzernde Keramikmaske voller Spikes – das Objekt von Leon Höllhumer erinnert an eine glamouröse Version der Gesichtsmaske aus dem Kult-Horror-Film Hellraiser. Schrecken, Grausamkeit, Gefahr, aber auch Schutz, Glanz, Magie und verschmitzter Witz – das vereint die Werke in der Ausstellung Bliss bliss bliss (dt.: Glückseligkeit). Sechs Künstler:innen haben Videos, Malerei, Installation und Skulpturen beigesteuert, die verhandeln, wie wir in einer globalen Situation von Katastrophe(n) «fühlen, wie wir begehren, wie wir uns selbst zu anderen in Beziehung setzten», sagt Kuratorin und Leiterin Frederike Sperling. Die Schau kommt in der Präsentation relativ clean daher –Ekstase und Weltflucht sind in den Details der Werke angelegt. Etwa wenn in Laura Gozlans Film Foulplay eine Figur mit Namen Mom, die in der Kanalisation lebt und eine groteske, post-apokalyptische Ästhetik aufgreift, mittels Rauschmittel und Masturbation politische Wahlen beeinflusst. Die Krise als derzeit viel strapazierter Begriff, der zwischen Klimakatastrophe, Kriegen, psychischen Zuständen und wirtschaftlichen Lebensbedingungen schwebt, behandelt diese Schau nicht konkret, sondern als große Frage nach den subtilen bis brachialen Formen von Widerstand und Selbstermächtigung, die auf den ersten Blick vielleicht keine zu sein scheinen.
Bliss bliss bliss
Bis 4. Mai
Kunstraum Niederösterreich
1., Herrengasse 13
Di–Fr 11–19 Uhr, Sa 11–15 Uhr
Eintritt frei
www.kunstraum.net