Aus der KulturPASSage
Das Jüdische Museum stellte anlässlich des diesjährigen Chanukka-Festes eine Sammlung von acht Chanukkia auf Google Arts and Culture online. Das Fest beginnt am 25. Tag des Monats Kislew, der entweder im November oder Dezember ist. Chanukka bedeutet «Einweihung» und soll an die Wiedereinweihung des Jerusalemer Tempels im Jahr 164 v. u. Z. erinnern, der davor von den hellenistischen Seleukiden besetzt war. Nach dem Aufstand der jüdischen Makkabäer wurde er gereinigt und in Betrieb genommen. Das Öl in den Kerzen der Menora reichte genau acht Tage, und so lange dauerte es, neues koscheres Öl zu besorgen. Chanukkia sind die neunarmigen Kerzenleuchter, bei denen an den 8 Tagen jeweils eine weitere Kerze angezündet wird. Der 9. Platz ist für das Schammasch, ein Dienerlicht, mit dem die anderen Kerzen angezündet werden.
Der für mich ansprechendste der ausgestellten Leuchter war die Reise-Chanukkia. Ich hätte mir eine genauere Erklärung der Bräuche und des Festes selbst gewünscht, bis dato dachte ich nämlich fälschlicherweise, Chanukka sei so etwas wie Weihnachten.
Stimmig fand ich, dass an jedem Tag des Festes ein neuer Chanukkia erscheint. Spannend war für mich zu erfahren, dass die jüdischen Monate genauso berechnet werden wie keltische, sie beginnen mit dem Neumond.
Besonders schön finde ich, dass sich die Museen mittlerweile mit den Lockdowns wundervoll arrangiert haben, was übrigens sogar im ersten verblüffend schnell geklappt hat, und so Kultur möglich ist. Nächstes Jahr freue ich mich auf ein Chanukka-Fest im Jüdischen Museum, dort kann man nämlich als Besucher_in mitfeiern inklusive Erklärungen, Liedern und koscheren Krapfen.