wos is los ... beim Augustin
Innenhöfe sind die Backstage-Oasen der Wiener Straßenzüge. Schleichen Sie sich ein, trauen Sie sich rein! Keine noch so grantige Hausbesorgerin wird ihnen gram sein, wenn Sie den Hoffriedensbruch mit Ihrem Interesse an dem heimlichen Gartenparadies rechtfertigen. Auch der Augustin hat seinen Hinterhof, ehrlicher Weise aber weniger Grünoase als Betonquadrat mit obligatorischem Bierbankl und ein paar latent vernachlässigten Niedrig- und Hochbeeten, aus denen damals, als Kollegin Rohrmoser noch im Dienst war, sommers sogar Cherrytomaten sprießten. Wie man aus nicht-repräsentativen Studien weiß, wirkt Corona sich bei vielen Menschen auf das Koch- und Gartl-Gen aus. Auf der Suche nach signifikanten statistischen Zusammenhängen zwischen Pandemiegrant und Pflanzenliebe bringt ein Blick auf die Fensterbretter der Kolleg_innen in der Sozialarbeit das gewünschte Ergebnis: Juhu, sie gärtnern! Zwischen frisch gedruckten Augustins, Wiener-Tafel-Kisterln und Infoblättern zu pandemischen Dos and Don’ts sprengen die ersten Bohnenkeimlinge die Samen aus dem letzten Jahr, und vier zarte Blaue Prunkwinden (Ipomoea nil) schlängeln sich ihren Weg zum Licht. Frühling!