Aus der KulturPASSage (Juni 2023)
In der Albertina modern gastiert die umfangreichste Ausstellung von Werken Yoshitomo Naras in Europa seit 10 Jahren. Nara, 1959 in Aomori im Norden Japans geboren, studierte in Düsseldorf Kunst, lebte 12 Jahre in Deutschland, weswegen einige seiner Bilder deutsche Aussagen zieren.
Die Ausstellung zeigt einen Querschnitt seiner Arbeiten von 1984 bis heute und wurde von ihm selbst zusammengestellt. Seine Werke haben eine starke Aussagekraft, gepaart mit kindlichen Figuren, die teils wie Animecharaktere oder Comicfiguren wirken. Nara möchte mit seinen Zeichnungen etwas bewegen.
Besonders gefiel mir, dass recht anarchistische Aussagen seine Kunstblüten schmücken. Musik spielt bei seiner Kunst eine große Rolle, daher sind auch Textpassagen einiger Lieder eingeflossen. Die Figuren in der heutigen Darstellung sind um die 90er-Jahre entstanden und ich fand es sehr spannend, deren Entwicklung beobachten zu können. Dass der Künstler einige Motive zum freien Download zur Verfügung stellt, fand ich sehr sympathisch. Etwas gestört hat mich, dass ich noch immer nicht des Kanji mächtig bin (japanische Schrift), da auf einigen Bildern solche Zeichen zu finden waren, und ich hätte sie gerne verstanden.
Das Highlight der Ausstellung ist ein Häuschen, das seinem Atelier nachempfunden ist. Nara schuf ab 2004 einige solcher Installationen. Welche genau hier ausgestellt ist, verrate ich nicht.
Bis 1. November
1., Karlsplatz 5
www.albertina.at
Mit dem Kulturpass können Menschen mit
geringem Einkommen kostenlos Kultureinrichtungen und -veranstaltungen besuchen. www.hungeraufkunstundkultur.at