Dannebergpredigt: Kriege von A bis Ztun & lassen

Die feministische Tischgesellschaft der Plattform 20000frauen hatte vor Wochen die Kriegsschauplätze mit Kreide auf das Straßenpflaster geschrieben. An den Tischen nahmen Frauen Platz, die Schutz vor Gewalt gesucht hatten.Eine lange Todesliste – alphabetisch geordnet nach derzeit stattfindenden Kriegen und Grenzkonflikten, bürgerkriegsähnlichen Verhältnissen, Terroranschlägen und Rebellentruppen, gewaltvollen Militäroperationen gegen die Bevölkerung und Ländern, in denen Tretminen noch heute Opfer fordern:

Afghanistan, Ägypten, Algerien, Armenien, Aserbaidschan, Äthiopien, Bangladesch, Brasilien, Burkina Faso, Georgien, Guinea, Guinea-Bissau, Indien, Indonesien, Iran, Israel, Jemen, Jordanien, Kambodscha, Kamerun, Tschad, Kolumbien, Demokratische Republik, Kosovo, Laos, Libanon, Mali, Mauretanien, Mexiko, Moldawien, Myanmar, Niger, Nigeria, Pakistan, Palästina, Papua-Neuguinea, Philippinen, Russland, Somalia, Sri Lanka, Sudan, Syrien, Tadschikistan, Thailand, Tschad, Ukraine, Westsahara, Marokko, Zentralafrikanische Republik …

Die Frauen verlangten einen sofortigen Stopp der Waffenexporte aus Österreich und aus der EU, eine aktive Friedenspolitik ohne kapitalistische Bereicherung im Hinterhalt und ein Ende der Kolonialverhältnisse weltweit. Menschenrechte und Lebensbedingungen in Würde für alle, insbesondere für Frauen und Kinder, müssen garantiert sein. Die Dramaturgie der heutigen Kriege und Konflikte ist religiös und ethnisch aufgeladen, auch wenn der Konfliktkern häufig von ökonomischen Interessen geprägt ist.

Junge Muslime seien radikalisierungsgefährdet, sagt eine Befragung der Stadt Wien in Jugendzentren. Eine Angst-Botschaft, die nichts zum Verstehen über Ursache und Wirkung beiträgt. Weltweite Abrüstung? Radikale Reduktion der Militäretats? Verbot von Waffenherstellung und Waffenlieferungen? Nationale und internationale Strafverfahren gegen Waffen- und insbesondere Munitionsproduktion? Das österreichische Militärbudget wurde trotz «Sparzwang» um 1,3 Milliarden Euro aufgefettet. Worüber wundern wir uns in der Waffen- und Kriegswelt des Zäune- und Grenz- statt Menschenschutzes?