Filmschau und Reden übers Wohnen
Das Rote Wien begeht heuer bekanntlich seinen 100er. Bei allen Meriten, insbesondere um den sozialen Wohnbau, genügt es nicht, das Jubiläum abzufeiern und mit dem Hinweis: «Im Vergleich zu anderen Großstädten sind Wohnungssituation und Wohnkosten in Wien eh moderat» sich gegenseitig auf die Schultern zu klopfen. Stadt und Wohnen müssen immer weitergedacht, bestehende Konzepte hinterfragt, neue Wohn(bau)formen geplant und deren Umsetzung ermöglicht werden und nicht zuletzt funktionierende bestehende Strukturen erhalten werden.
Die 100 Jahre Rotes Wien nehmen dérive – Zeitschrift für Stadtforschung und das Filmcasino zum Anlass, in der Filmreihe Stadt Streifen Fragen zum Wohnen global unter die Lupe zu nehmen. Seit Jänner zeigt das Kino an jeweils einem Sonntag im Monat Dokumentarfilme, die sich mit den Ursachen der Wohnungskrise auseinandersetzen. Zu Gast sind auch Filmemacher_innen und Expert_innen. Erörtert werden Fragen wie: Was passiert, wenn Wohnraum der Vermögensbildung dient, statt der Existenzsicherung? Mit welchen Strategien kämpfen Menschen gegen unbezahlbare Mieten und Verdrängung aus ihren Vierteln? Welchen Beitrag zum Grundrecht auf Wohnen kann Architektur leisten? Und wie sehen Alternativen für leistbare und lebenswerte Nachbarschaften aus?
Am 17. Februar läuft die chilenische Doku «74 m2», in der es um ein Wohnprojekt geht, das finanziell und gesellschaftlich Marginalisierten ein Dach über dem Kopf bieten soll. Zu Gast ist AzW-Direktorin Angelika Fitz. Diposession – The Great Social Housing Swindle (am 31. März) geht den Folgen von Thatchers «Right to buy» und dem Verkauf kommunaler Immobilien in Großbritannien nach. Filmer Paul Sng und der Architekturforscher Andreas Rumpfhuber werden anwesend sein.
Stadt Streifen. Cinema dérive
Nächste Termine: 17. Februar, 31. März, 28. April
Beginn: 13 Uhr
Filmcasino
5., Margaretenstraße 78
derive.at
filmcasino.at