In der Nacht erwacht Hüseyin durch einen Alptraum. Auf ihm eine Schwere. Bis er sich aufrichtet, vergeht Zeit. Der Lichtschalter ist aufgrund der Zimmergröße in einer Armlänge Entfernung. Es ist gegen halb drei in der Nacht. Er möchte noch weiterschlafen. Fit muss er sein in dieser Pandemie, bevor er in die Arbeit geht. Um die Zeit möchte er keinen Kaffee trinken, um wach zu bleiben. Vor der Pandemie hat er immer den Wecker eingeschaltet. Zur Zeit der Corona steht er ganz früh ohne den Wecker auf. Als Erstes macht er sich einen Kaffee und hält die Zigarette bereit. Das Radio wird aufgedreht. Über Ö1 hört er sich die Nachrichten an. Nichts Erfreuliches hört man. Die anderen Radiosender werden beim Hüseyin gar nicht gehört. Er meint: «Meine Gis-Gebühren sollen den österreichischen Musikerinnen zugutekommen.» Aber es ist zu viel für den Hüseyin, dass in vielen anderen österreichischen Radiosendern nur englischsprachige Musik gespielt wird. In einer Musiknation wie Österreich gibt es keine gute Musik außer der klassischen, um im Radio gespielt werden zu können? Musikhören ist in dieser Zeit sowieso zu einer Nebensache geworden.
Die Nachrichten hören sich nicht gut an.
Es funktioniert mit den Impfungen nicht. Kinder mit ihren Familien aus Kara Tepe herholen funktioniert nicht. Noch dazu schafft es die in der Regierungskoalition stehende Grüne Partei nicht, eine georgische Mutter mit ihren zwei Töchtern hier zu behalten. Diese Kinder sind hier geboren und aufgewachsen. Diese Familie wird um drei Uhr in der Früh von Kobra-Einheiten abgeholt und abgeschoben. Wenn eine Partei nicht imstande ist, so was Schlimmes zu verhindern, hat sie ihre Glaubwürdigkeit verloren. Die Grünen haben in dieser Regierung nur das zu tun, was die Türkisen wollen. Umweltschutz ist wichtig, aber der Mensch auch. Wem dient diese Grüne Partei jetzt? Sind sie auch machtgierig geworden? Alle Parteien glauben etwas Gutes für das Volk zu tun.
Hüseyin wünscht Ihnen eine gute Speise unter Menschen in einem Lokal, einen schönen Strand in einem freundlichen Land.
Ihr Hüseyin