Die beste Zeitung der Stadttun & lassen

Augustin-Liebhaber Martin Puntigam

Wie es so weit gekommen ist mit mir, persönlich und beruflich? Na ja, wie soll ich sagen? Vielleicht so: Wer hätte das vor gut 30 Jahren geahnt? Dass ich heute im Augustin über meinen Werdegang, ja meine langjährige Karriere vom Leder ziehen darf wie ein Großer. Als Kabarett-Solist und schließlich MC der Science Busters in Funk und Fernsehen, auf den Theaterbühnen, in Büchern und den Podcatchern der Welt, sogar auf Unis lehren, und alles mein Verdienst!!! Gern würde ich umstandslos dick auftragen und behaupten: ich natürlich. Aber das wäre Unsinn. Was ich heute bin oder sein kann, habe ich, wie so viele andere, die es gut erwischt haben, sehr vielen Zufällen zu verdanken – und nicht selten dem Wohlwollen anderer. Allein zum richtigen Zeitpunkt im richtigen Land von den richtigen Eltern in die Welt gesetzt worden zu sein, war fast schon die halbe Miete. Ich habe mich vielleicht nicht immer sehr blöd angestellt, um so lange als Kabarettist arbeiten zu können, das schon. Etwa als Heinz Oberhummer mich vor 14 Jahren angerufen hat, hätte ich auch auflegen können, weil was sollte ich mit einem Physiker?
Am 19. Mai wäre er 80 Jahre alt geworden. Ein Riesenjammer, dass er es nicht mehr erlebt hat. Aber immerhin lassen wir ihn hochleben. An seinem Geburtstag in unserer Show auf ORF 1 und im September auf der Theaterbühne im Park.
Warum ich Liebhaber des Augustin geworden bin? Aufgrund meines Alters kenne ich den Augustin, solange es ihn gibt, halte ihn in Ziel und Ausrichtung für die beste Wochenzeitung der Stadt, die alle 14 Tage erscheint. Ich lese ihn gern, und irgendwann bin ich «Liebhaber» geworden. Das habe ich bei anderen Zeitungen, die ich gerne lese und möchte, dass es sie gibt, auch schon gemacht. Sogar schon Abos verschenkt. Vielleicht sollte ich das beim Augustin auch machen. Gute Idee! Gut, dass Sie fragen! 

Protokoll: Andreas Fellinger
Fotomontage: Nina Strasser

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