Die HündinDichter Innenteil

Die Hündin

Affra ist besessen von der Mutter.

Und sie weiß: Ich bin die Einzige,

die zwischen ihr und der Mutter Liebe steht.

Denn sie versteht, mich als Tochter einzuordnen,

also toleriert sie mich. –

Ich weiß, dass sie mich gerne hat und vor allen Dingen

gerne haben möchte; ich sorge dafür,

dass sie beschäftigt bleibt.

Im Falle von Krankheit etwa (selten, aber doch)

ist sie mir zutraulich und legt Wert darauf,

als würde sie an meiner Zuneigung rascher genesen.

Aber kaum, dass Affra gesundet, erinnert sie sich!

Kurzum: Es ist ihr nicht unlieb, wenn ich zugegen bin.

Aber lieber ist ihr, eingedenk der Mutter Liebe,

ich bin weit fort.

Veronique Homann