Die Möglichkeit eines KulturzentrumsArtistin

CREAU: Party zum Abschied

Ende Gelände heißt es für einen Teil der Krieau – und für die CREAU, dem Zwischennutzungsprojekt, das seit 2016 ein rund ein Hektar großes Areal gleich bei der U2-Station Stadion bespielt. Von 26. bis 30. September wird rauschend Abschied gefeiert, Motto: Ende Gelände – auf zu neuen Ufern!

Illu: Eliana Heltschl

Spaß haben, bevor die Bulldozer kommen und die vom Team renovierten Stallungen und den liebevoll gestalteten Outdoorbereich plattmachen. Die Geschichte dieses Geländes rund um die Trabrennbahn (die ebenfalls verkauft wurde, wie diesen Sommer zu lesen war) treibt einem nämlich eher Tränen in die Augen. Die Stadt Wien hat einen Teil des Gebiets an den Immobilienentwickler IC Development verkauft, um einen Preis, der von vielen als zu niedrig kritisiert wurde. Das Unternehmen hat schon das Viertel Zwei errichtet und will auch hier Hochhäuser hinstellen. Jene Stallungen, die denkmalgeschützt sind, bleiben zwar bestehen, was dort passiert, ist noch nicht klar. Generell kann sich die Firma, so wird kolportiert, gut vorstellen, auch «Kreative» zu beherbergen, nämlich «Start-ups». Dass kreativ für eine Immo-Firma vor allem Business (Start-ups) und Grätzl-Aufwertung (Zwischennutzung) bedeutet, verwundert nicht. Und inzwischen verwundert es leider auch nicht mehr, dass die Stadt Wien trotz ihres Images als Kulturmetropole die Möglichkeit, aus einem Teil der Krieau ein in öffentlicher Hand befindliches, freies Kulturzentrum zu machen, in dem Dinge «von unten» entstehen können, einfach sausen lässt. Und stattdessen privatem Glas und Stahl den Vorzug gibt. Künstler_innen und andere Kreative hätten nichts gegen ein so gut gelegenes, schönes und öffentliches Kultur-Gelände. Davon gibt es in Wien nämlich schlicht zu wenig. Die Usus eG – die Genossenschaft jener Personen, die die CREAU ins Leben riefen und dafür mit der Leerstandssagentur Nest kooperierten – nutzte die Zeit und brachte Wintermärkte, Messen, Kunst, Konzerte, Public Viewing, das Wiener Forschungsfest, Partys und einiges mehr dorthin. Bei der Ende Gelände-Feier wird noch mal aufgedreht: Die Soundpharmacy, XTMPLX, Zirkus Abnormal, Patrick Pulsinger, Stellacord und viele andere machen Musik (live und vom Plattenteller), im Stall X gibt’s eine Ausstellung, es gibt Minigolf, Boccia, Tischtennis und das Letzte Abendmahl mit der Ernte der Hochbeete. Könnte die Krieau-CREAU nicht doch noch eine zweite Arena werden?


Ende Gelände – auf zu neuen Ufern!

CREAU Closing Party

28. bis 30. September, Eintritt je nach Tag 5 bis 10 Euro

2., Meiereistraße 12

Volles Programm: www.creau.at