Sachbuch: Urban Citizenship
Kommt, wir demokratisieren die Demokratie! Das ist das Motto, das «Urban Citizenship» zugrunde liegt: Alle die hier (in der Stadt, im Land) sind, haben die gleichen Rechte, den gleichen Zugang, die gleichen Möglichkeiten.
Wahlrecht, Bildung, Infrastruktur, Zukunft – nichts bleibt exklusiv ein paar wenigen vorbehalten, weil sie den besten Pass, den längsten Meldezettel oder das dickste Geldbörserl haben.
Wie das in einer Stadt wie Zürich funktionieren kann, hat sich das Team des Kunstvereins Shedhalle in den letzten Jahren genau angeschaut. Mit lokalen und internationalen Expert_innen des urbanen Alltags wurde diskutiert und ausprobiert, wie ein «Zürich für alle» entstehen kann. Entstanden ist daraus nun unter anderem ein dickes Buch: Urban Citizenship. Zur Demokratisierung der Demokratie, ein zweisprachiger Band (englisch/deutsch), der sowohl Dokumentationsarchiv als auch Ideenschmiede ist. Wie setzt man das Recht auf Diskriminierungsfreiheit durch? Wie können Kämpfe um Aufenthalts- und um Arbeitsrechte sich gegenseitig befruchten? Und wie sieht gelebte (migrantische) Teilhabe aus, ganz ohne um Erlaubnis zu fragen?
Das Schlusskapitel des knallgelben Buches (wunderschön gestaltet von Laura Maikowski) ist einem konkreten Projekt gewidmet, das noch im Werden ist: der City Card für Zürich, die ähnlich dem New-York-City-ID – wir haben im Augustin Nr. 428 darüber berichtet – allen Stadtbewohner_innen unabhängig von ihrem Aufenthaltsstatus Zugang zur Infrastruktur der Stadt und einen gültigen Ausweis sichern soll. Ob Wien, Bregenz, St. Pölten oder Tulln: Alle können sich hier Inspirationen für eine demokratische Zukunft abholen!
Martin Krenn, Katharina Morawek (Hg):
Urban Citizenship. Zur Demokratisierung der Demokratie /
Democratising Democracy
Verlag für moderne Kunst 2017
448 Seiten, 29 Euro