Stimmgewitter Urgestein Ossi 1944–2021
Im Jahr 2000 begann das Stimmgewitter Augustin sich zu formieren. Oskar Walch war von Anfang an dabei. «Bei Auftritten war Ossi wie ein Fels in der Brandung», erzählt Mario Lang, der den Augustin-Punk-Chor mit Riki Parzer leitet. Während die anderen Bandmitglieder im Musiktakt wippten und shakten, blieb Ossi stocksteif hinter dem Mikro, ein steifer Typ war er trotzdem nicht. Bei Aftershowpartys blieb er oft bis zum Kehraus, er erzählte gern Schwänke und Abenteuer aus seinem Leben. Aufs Maul gefallen war der gebürtige Vorarlberger jedenfalls nicht. «Er hatte ein großes Herz, er war aber auch ein sturer Bock», charakterisiert Mario seinen langjährigen Stimmgewitter-Kollegen. Letzteres führte dann auch leider vor einigen Jahren dazu, dass Ossi das Stimmgewitter und den Augustin verließ.
Zum Augustin kam Ossi, als er auf einem Berg Schulden sitzen geblieben war, nachdem ihn sein unehrlicher Geschäftspartner hereingelegt hatte. Er verkaufte den Augustin und verlegte Böden, so gelang es ihm, die Außenstände zu begleichen. Von Beruf war Ossi Fernfahrer gewesen. Als solcher kam er bis nach Wladiwostok. Das Reisen liebte er, er genoss die Tourneen mit dem Stimmgewitter, die ihn auch in seine Herkunftsgemeinde Düns führten. «Das war die große Ossi-Show», erinnert sich Mario. Auf einer privaten Reise lernte Ossi in Odessa Iryna kennen, die beiden heirateten und gingen schließlich gemeinsam nach Vorarlberg. Dort ist Ossi nun mit 77 Jahren an COPD gestorben. R.I.P.!