Autobiografie
Die Corona-Zeit, von vielen als die Freiheit einschränkend empfunden, hat Maria Fasching genützt, um ihr Buch zu schreiben. Ihr Buch. Ihre Geschichte. Ihren Kampf um Selbstbestimmung. Warum Kampf? Die Autorin wurde zu Beginn der 1950er-Jahre in Niederösterreich geboren. Schon bald wurde klar, dass ihr Leben besonders verlaufen würde, denn «der Arzt bemerkte, dass etwas nicht stimmte». Maria Fasching kam als Mensch mit Behinderung zur Welt. Ihr weiterer Weg unterschied sich erheblich von dem der meisten anderen. «Ich will Mut machen und man soll nicht gleich aufgeben», schreibt Fasching im Vorwort. Leben mit Behinderung bedeutet bis heute Ausgrenzung, Abschottung und Mitleid. Damit wollte sich die Autorin nicht zufriedengeben.
In stilistisch beeindruckendem Narrativ widmet sie sich ihrem eigenen Leben, der innigen Beziehung zu ihrer Mutter und den ersten schönen Jahren ihrer Kindheit in Kritzendorf. Der Eintritt ins Schulsystem machte ihr den Unterschied zu anderen Kindern so richtig deutlich. Sie musste nach Wien in eine Sonderschule pendeln. Eindringlich beschreibt die Autorin ihren Werdegang in «Tagesheimstätten», im «Wohnheim» und in «Wohngemeinschaften». Erst spät erhält sie eine eigene Wohnung, in der sie bis heute lebt.
Maria Faschings Buch schenkt Menschen die Möglichkeit, einen klaren Blick in eine Welt zu werfen, die vielen bisher verborgen blieb.
Maria Fasching: Mein Leben – Kampf um Selbstbestimmung
Eigenverlag 2021
118 Seiten, ab 9,90 Euro