Dia Ich AG des Christian Joksch
Machen Sie mehr aus sich! Erwerben Sie einen akademischen Titel! Wenn Sie keine öffentliche Universität nimmt, inskribieren Sie doch an einer privaten! Privater geht es gar nicht. Und mit etwas Glück werden Sie dort prominente Kommilitonen treffen. Oder gründen Sie gleich selber eine Alma Mater, das geht. Und wenn irgendwelche Gesetze dagegen stehen des mach ma schon.
Wie zum Beispiel bei der Ich AG des Christian Joksch. Österreichische Medien zerreißen sich seit Jahren die Seiten über die umtriebige IMADEC University. So dass sich der energische Universitätsstifter, der Unternehmensberater, Versicherungsvermittler und Schulleiter, Dr. Christian Joksch, kampagnisierten Schmutzkübeln wie Stalinorgeln ausgesetzt sieht. Er verteidigt sein Lebenswerk wie ein Fels in der Brandung. Selbst, sollte man ihm dereinst den letzten Lehrstuhl unter dem Lehrkörper wegziehen.
Die kuriose Terminkollision der staatlichen Auszeichnung des Dr. Christian Joksch
Wo beginnen? Vielleicht beim Opernball-Accessoire, das sich Dr. Christian Joksch seit dem Juni vorigen Jahres anstecken darf! Eigentlich war es ursprünglich Sache der Firma IMADEC und deren Chef wertlose Auszeichnungen, Funktionen und Ehrendoktorrate zu verteilen. Das hatte zur Netzwerktechnik des Institutes gehört. Es schien, als wäre kaum ein Promi davor sicher gewesen, hätte er sich nicht rechtzeitig geduckt.
Bis der Geschäftsführer der IMADEC wegen unberechtigter Verleihung eines akademischen Grades bestraft wurde: Der hohe Verwaltungsgerichtshof musste bemüht werden, um die Verleihung von Ehrendoktoraten durch die IMADEC zu stoppen. Der handelsrechtliche Geschäftsführer wurde wegen Übertretung des § 116 Abs 1 Z 3 UG 2002, unberechtigte Verleihung eines akademischen Grades bzw. einer gleichen oder ähnlichen Bezeichnung bestraft.
Verteilte Urkunden wurden auf den Wert von Faschingsorden reduziert, da die erfolgte Vergabe des Ehrentitels an Alexandre Lamfalussy, DBA, rechtswidrig war, (Weitere Ehrendoktorate Doctorate of Business Administration an Arnold Schwarzenegger, Franz Vranitzky, Wim Duisenberg), Privatuniversitäten keine Ehrengrade verleihen dürfen. Auf www.imadec.ac.at funktioniert DAS NETZWERK, IMADEC-Unterstützer, Mentoren und Ehrendoktoren dennoch unter Honors & Awards, dort dürfen die Beglückten noch als DBAs firmieren: Honorary Degrees erhielten demnach Arnold Schwazenegger, DBA; Franz Vranitzky, DBA; Wilhelm F. Duisenberg, DBA; Otto von Habsburg, MLE und NOCH IMMER Alexandre Lamfalussy, DBA; Siegbert Alber, LL.D. Honorary Senators wurden Max Turnauer, Helmut O. List, Gerhard Swarovski und Claus Hipp und Honorary Citizens wurden Franz Fischler, Maria Schaumayer, Lord Blaker, Ernst Fuchs, Heinrich Neisser, Andrew Young und Hans Hass. Die legal erworbenen akademischen Grade der Ausgezeichneten werden dort nicht ausgeführt.
Nach aktueller Interpretation des Urteils sind auch alle Verleihungen der akademischen Ehrengrade MLE h.c., MBA h.c., LLM h.c., aber auch akademische Ehrentitel wie Ehrensenator oder Ehrenbürger ungültig (Wikipedia). Joksch hingegen betont, dass das Urteil nur die Urkunde für Lamfalussy gemeint hatte, die anderen Ehrendoktorate wurden noch vor In-Kraft-Treten des Universitätsgesetzes vergeben.
Einer der prominenten Studiosi der IMADEC-Universität war Gerald Mikscha aus Haiders Buberlpartie, über dessen aktuelle Karriere wenig bekannt ist. Denn seit 2004 ist der Marathonläufer nicht mehr an seinen Arbeitsplatz zurückgekehrt, mit ihm angeblich ein zweistelliger Millionenbetrag. Während der blau-schwarzen Koalition stand die University in Ihrer vollen Blüte. Trend: FPÖ-Politiker holten sich ihre Mastertitel an der Business School ab. Auf der Absolventenliste hat der trend noch die ehemalige FPÖ-Generalsekretärin Theresia Zierler, FP-Nationalratsabgeordnete und Joksch-Lebensgefährtin Sylvia Paphazy und FPÖ-Kommunikationsmanager Ralph Vallon ausgemacht. Und möglicherweise auch Christian Joksch selbst, den ja auch (laut Aussendung des Wissenschaftsministeriums) der MBA-Titel schmückt.
Das Joksche Netzwerk ist tolerant und kann es sich nicht leisten, potentielle Gönner auszuschließen, nur weil sie der FPÖ nicht nahe stehen. Trotz dem auffälligen Naheverhältnis Jokschs zur FPÖ bekommen auch andere Politiker ein Netzleiberl bzw. kommen aufs Aushängeschild: Herbert Kaufmann, SPÖ, ist oder war Beiratsmitglied. Alfred Gusenbauer, SPÖ, ist oder war Fakultätsmitglied. Werner Amon, ÖVP, ist Absolvent und ist oder war Director Recource Development. Heinrich Neisser (ÖVP) ist oder war Fakultätsmitglied. Vincenz Liechtenstein war Beiratsvorsitzender der IMADEC UNIVERSITY. Karl Habsburg-Lothringen ist oder war Student. Otto von Habsburg war sogar Ehrenpräsident. José Pinera ist Autor des Buches Pensionsreform das chilenische Modell, herausgegeben von der IMADEC International Business School.
Am 14. März 2011 beutelt sich Werner Amon im Standard ab, womit die IMADEC-Hompage werbe stimme nicht, Das ist interessant, aber das ist falsch und Ich bin auch nicht im Alumni-Network im Board und auf die Frage von Lisa Nimmervoll, ob das ein adäquater Ort für einen ÖVP-Bildungssprecher sei: Ich werde veranlassen, dass ich da gelöscht werde. Ich habe seit Jahren keinen Kontakt, hatte nie eine Funktion im Alumni-Network, besuche keine Veranstaltungen, gar nix.
derstandard.at vom 26. April 2011: Die Hälfte der Postings sind schon wieder gelöscht. Darf man nicht schreiben, dass der Bildungssprecher der ÖVP ohne Reifeprüfung einen „akademischen“ Abschluss von dieser „Universität“ bekommen hat? Ist es nicht mehr möglich, hier Fakten zu schreiben?
Prominentester Abgang des Institutes ist der Architekt und Maler Saif al-Islam al-Gaddafi, von dem der Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofes in Den Haag, Luis Moreno Ocampo, heute Verbrechen gegen die Menschlichkeit, darunter Morde an hunderten Zivilisten, Folter, Militärgewalt gegen Zivilisten und die Organisierung von Massenvergewaltigungen zur Einschüchterung der Bevölkerung behauptet. Die Verordnung der Oesterreichischen Nationalbank gemäß § 2 Abs. 1 Sanktionengesetz 2010 wirft ihm Hetzerische öffentliche Aussagen, die zur Gewalt gegen Demonstranten ermutigen vor. Die Kronenzeitung charakterisiert den IMADEC-Alumni Saif al-Islam Gaddafi am 27. Februar 2011 noch mit harmlosen Vermittlungen mit den Revolutionären. Warum auch immer.
Davon, dass sich seine Magnifizenz Christian Joksch heute von dem Propagandakrieger, der mit Flüssen voll Blut droht (profil, 7. März 2011), distanziert ist bislang nichts zu vernehmen. Da ist sein Londoner Kollege Howard Davies, Direktor der London School of Economics, noch aus anderem Holz. Als solcher trat Howard Davies nun zurück er war über seine Verbindungen zur libyschen Diktatoren-Familie Gaddafi gestolpert. Und: Davies hatte eine Spende von Gaddafis Sohn Saif al-Islam über umgerechnet 350.000 Euro angenommen. Insgesamt sollte die LSE von den Gaddafis 1,8 Millionen Euro in mehreren Raten erhalten. 2003 schloss Saif hier ein Studium ab, 2008 machte er den Doktortitel (Wiener Zeitung, 5. März 2011). Dass seine Doktorarbeit mittlerweile unter Plagiatsverdacht steht ist in diesem Zusammenhang schon eher wurscht.
Als er in Wien studierte, wirkte er auf mich wie ein unreifer, junger Student, der von seiner Umgebung und den Diplomaten hofiert wurde, erinnert sich der irakische Journalist Amer Albayati, der für BBC und Al-Jazeera arbeitet. Saif al-Islam und seine Schwester Aischa hatten damals eine Villa am Kahlenberg. Albayati war auch dabei, als Saif al-Islam den MBA-Lehrgangan der früheren Imadec University in Wien abschloss. Er wollte sein Land verändern. In seiner Arbeit ging es um wirtschaftliche Reformen. Doch Saif al-Islam war nicht in der Lage, einige Fragen zu beantworten. Er konnte seine Arbeit nur mangelhaft erläutern. (Wiener Zeitung, 24. Februar 2011)
1995 wurde Gaddafis Filius nach einem Englisch-Test die Aufnahme an die IMADEC noch verweigert, den er ein Jahr später knapp bestanden hatte. Seine schnelle Auffassungsgabe beweist er 2000 durch seine Masterarbeit, Libyen und das 21. Jahrhundert. Die war in perfektem Englisch verfasst. Profil berichtet am 7. März 2011 unter Plagiator, Bluffer, akademischer Dünnbrettbohrer? Auf [sic!] der Wiener Imadec University legte der Diktatorensohn Saif Gaddafi einen eigens für ihn verfassten Wirtschaftstest ab und bestand mit gutem Erfolg., dass der Weg zum Master of Business Administration für Saif nicht einfach gewesen sein muss. profil liegt eine Kopie eines eigens auf Saif Gaddafi zugeschnittenen Prüfung vor. Die Antworten sind kaum zu entziffern. Bei einigen Punkten schrieb sein Professor nach dem Test hinzugefügt, oder Da musste ich helfen hinzu dennoch bestand Saif den Test mit einem A-/B+, also gutem Erfolg.
Christian Joksch weiß nichts davon, dass Saif Ghaddafi stets spendabel sein sollte. Wir haben keine Spenden bekommen, im Gegenteil: Wir mussten ihm immer wegen der Studiengebühren hinterherlaufen, widerspricht er im profil.
Dabei schildert Peter Gusmits vom Personalberater Neumann International der Wiener Zeitung (15. Juni 2011) wie die Postenvermittler akademische Diplome werten: „Wir schauen uns alle Zeugnisse im Original an. Außerdem prüfen wir genau, wo jemand eine Ausbildung gemacht hat und ob die Zeitdauer dafür realistisch ist“.
Rätsel Nr. 1: Vergangenes Jahr erhielt Dr. Christian Joksch für seine Arbeit das Große Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich. Obwohl zu diesem Zeitpunkt die Universität nicht mehr bestanden hatte, der Konkurs gegen die IMADEC vorbereitet wurde usw.
Dieses Mal sollten sich, umgekehrt, Politiker dafür bei dem Unternehmer revanchieren, also war, umgekehrt, die Verleihung des Großen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich an Dr. Christian Joksch Gegenstand akademischer Ratlosigkeit. Umso verwunderter war man am Minoritenplatz, dass der Frische Wind, den die neue Ministerin Beatrix Karl ins Haus gebracht hatte, so dermaßen nach hinten losgegangen ist (Der Standard vom 6. August 2010). Denn noch seltsamer als der Orden selbst war der kurze Amtsweg, ohne die im Ministerium dafür zuständige Abteilung zu beschäftigen oder nur einzuweihen, den diese Ehrung nahm. Das sei ungewöhnlich aber sicherlich nicht zufällig, denn die Beamtenschaft hätte da einiges einzuwenden gehabt. Joksch befindet sich mit diesem Steckkreuz (das heißt wirklich so!), das einem Ritterkreuz 1. Klasse entspricht, dem Neuntwichtigsten, in guter Gesellschaft mit Peter Alexander, Udo Jürgens und Karl Schranz.
In der Mitteilung der Abteilung III/3 Öffentlichkeitsarbeit des Ministeriums liest sich das so: Über das Große Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich darf sich Dr. Christian Joksch, MBA, freuen. Joksch war einer der Wegbereiter für das österreichische Privatuniversitätengesetz im Jahr 1998/99. 1991 hat er die IMADEC gegründet, die im Jahr 2000 als erste österreichische Privatuniversität für Wirtschaft und Recht akkreditiert wurde. Seinem Engagement verdankt die IMADEC auch ihre sehr gute internationale Position. Kooperationen gibt es u. a. mit der California State University und mit The McCombs School of Business an der Universität von Texas in Austin. 45 Prozent der Studierenden an der IMADEC kommen aus dem Ausland. Für das berufliche Weiterkommen der Absolvent/innen setzt sich Joksch ganz persönlich ein. Die IMADEC war übrigens der erste LLM-Anbieter in Österreich im Jahr 2001. Ein Blick zurück an den Anfang seiner Karriere: Von 1993 bis 1999 war Dr. Joksch Universitätslektor am Institut für postgraduale Weiterbildung an der Eötvös Loránd Universität in Budapest sowie Universitätslektor am Institut für Betriebswirtschaftslehre des Außenhandels an der Wirtschaftsuniversität Wien. Seit 2007 ist Joksch geschäftsführender Gesellschafter der IMADEC Executive Education GmbH.
Das heißt, so wars vor dem Standard-Artikel vom 6. August 2010 über IMADEC, Joksch und den Orden zu lesen, danach verschwand ausgerechnet dieser Absatz aus dem Bericht über Ordensverleihungen auf der Internetseite des BMWF.
und des Konkurses seiner IMADEC,
Seinem Engagement verdankt die IMADEC auch ihre sehr gute internationale Position? Keine drei Wochen nach der skurrilen Ordensverleihung, am 18. Juni 2010, wurde über Jokschs IMADEC Executive Education GmbH unter der Geschäftszahl 2 S 70/10x am Handelsgericht der Konkurs eröffnet. Eine Juristin weiß von mehreren Exekutionsverfahren und Betreibern gegen die G.m.b.H., die Factorbank und die Finanzprokuratur wegen ausständiger Mietzahlungen, und persönlichen Haftungen Jokschs. Das Anmelderverzeichnis, also die Liste der Gläubiger der IMADEC, die im Konkursverfahren drängen, besteht aus elf Forderungen, davon einige Banken und das Bundeskanzleramt mit einem namhaften Betrag als Vermieter des Schlosses Laudon. Dafür wurde ein Gläubigerausschuss konstituiert, an dem auch die Finanzprokuratur beteiligt war, sozusagen der Anwalt des Bundes, was starkes öffentliches Interesse am Konkursverfahren dokumentiert.
Der Standard-Chefredaktion gegenüber bestreitet Joksch als Reaktion auf diesen PECH & PLEITEN-Bericht dennoch, dass ein Verfahren gegen ihn läuft und verlangt Genugtuung d.h. eine Richtigstellung im Blatt. Das Curriculum des Beschwerdeführers ist voll von Kuriositäten, da fällt es nicht weiter auf, dass der Standard die Feststellung, dass Verfahren gegen Joksch laufen, tatsächlich zurückgenommen hat.
Der Bereichsleiter der Wiener Arbeiterkammer, Hans Trenner, kennt Aufstieg und Konkurs-Fall des Institutes, weil er Dienstnehmer vor dem Arbeits- und Sozialgericht Wien 2009 gegen die IMADEC vertreten hat. Seine Einschätzung fällt auffallend milde aus. Joksch sei kein Betrüger, die könnten bloß nicht wirtschaften, machten Loch-auf-Loch-zu-Politik und betrieben auch nicht ihre eigenen Schuldner.
Die IMADEC Executive Education GmbH hat versprochen, alle Schulden zu begleichen. Jetzt steht sie unter dem Stress, ihren Insolvenzgläubigern bis zum 26. August 2012 hundert Prozent ihrer Forderungen zu bezahlen. Bis 31. Dezember 2012 dürfen dort noch Masterkurse veranstaltet werden.
Dass das Insolvenzverfahren anläuft hätte die Wissenschaftsministerin Karl, für die die Unschuldsvermutung gilt, vor ihrer Job Rotation ins Justizministerium, am 1. Juni 2010 schon wissen können, hätte es sie gekratzt.
die keine Universität ist.
Seinem Engagement verdankt die IMADEC auch ihre sehr gute internationale Position? Das Wort IMADEC-Privatuniversität oder -UNIVERSITY kam in dem PR-Text auf der ministeriellen Homepage aus gutem Grunde nicht vor. Denn zu diesem Zeitpunkt (genauer: seit dreieinhalb Jahren, seit 1. Jänner 2006) besteht der Gegenstand des Lobes der Exzelenz gar nicht mehr, die erste österreichische Privatuniversität für Wirtschaft und Recht. Nochmals: Die Uni, für die er den Orden bekam, gibt es gar nicht mehr. Aus dem Akkreditierungsrat im Wissenschaftsministerium hört man, dass die Voraussetzungen für eine rechtlich anerkannte Privatuniversität nach § 2 Abs. 1 UniAkkG nicht erfüllt waren, fehlende akademische Strukturen und ein nicht ausreichendes Stammpersonal seien nur ein paar der Gründe für die Ablehnung gewesen. Joksch empört: Die wollten wissen, wie es mit unserer finanziellen Absicherung aussieht! Die wollten eine Ausfallshaftung von mir, das ist ja völlig absurd. Die IMADEC darf sich also nicht mehr als Universität bezeichnen.
Das Wirtschaftsmagazin trend zitiert im Dezember 2006 den SPÖ-Bildungssprecher Erwin Niederwieser: Offenbar hatte der Akkreditierungsrat Mühe, wenigstens die Angaben zu bekommen, wie viele Studenten tatsächlich absolviert haben, wie viele Scheinanmeldungen es gab, welche Lehrveranstaltungen angekündigt und welche wirklich nachweisbar abgehalten wurden. Sogar zum Bericht, der dann vom Akkreditierungsrat ans Parlament geliefert wurde, mussten wir um Details immer wieder nachfragen. Die AR-Präsidentin Hannelore Weck-Hannemann: Wir akkreditieren für fünf Jahre, so lange muss die Finanzierung gesichert sein. Dazu gehört auch eine realistische Einschätzung der tatsächlichen Studentenzahl, vor allem, wenn sehr hohe Gebühren verlangt werden.
Zu dieser Zeit, standen die IMADEC-Lehrstühle im noblen Ambiente des Schlosses Laudon, nachdem die damalige FPÖ-Vizekanzlerin und Beamtenstaatssekretärin Susanne Riess-Passer der dort ansässigen Verwaltungsakademie des Bundes den Garaus und Joksch Mauerbachs Keller zugänglich gemacht hatte. Was offenbar auch zum blau-schwarzen Mascherlplan gehörte.
Die vom Ministerium angeblich recherchierten biografischen Daten sind unvollständig. Laut Kreditschutzverband von 1870 verfügt der Uni-Chef, zumindest seit November 1996, über die Gewerbeberechtigung des Versicherungsmaklers (Nichtbetrieb) mit wenig Interesse angerufen zu werden (Geheimanschluss). Bis August 1999 war die IMADEC noch an der Leobner b.a.r.b.a.r.a. Engineering, Consulting, Research & Service GmbH. beteiligt. Bis Februar 2003 war die IMADEC UNIVERSITY noch an der Unternehmungsberaterin IMADEC Career Center Consulting GmbH beteiligt, die heißt jetzt Accon Wirtschaftsberatung GmbH. Bis März 1999 war Joksch noch Geschäftsführer und Gesellschafter der Badener Cyber-Broker-Agency Electronic Services GmbH. Die heißt jetzt CBA Versicherungsmakler GmbH. Im selben Jahr bewarb sich Dr. Joksch auf der FPÖ-Liste an prominenter Stelle, gleich hinter Daniela Raschhofer, Peter Sichrovsky, Hans Kronberger, Gerhard Hager und Wolfgang Ilgenfritz, um das Amt eines EU-Abgeordneten. Mautner-Markhof, Graf, Neudeck und Schender rangierten viel weiter hinter ihm. Ralph Vallon berichtet in seinem Buch, Harakiri die Selbstzerstörung einer Partei, dass im Jahre 2000 Christian Joksch, noch vor Grasser, als FPÖ-Finanzminister im Gespräch war. Und er war Vorsitzender des Verbandes der Privatuniversitäten in Österreich (Association of Austrian Private Universities), was er ja jetzt nicht mehr sein kann.
Seine Magnifizenz Dr. Christian Joksch hatte und hat in seinem Institut gute Gesellschaft bzw. Gesellschafter: die Comerce Consulting Services Banyarendezesek Kereskedelmi Kft, die PRO FUTURO- PRIVATSTIFTUNG und die Tourinfin-Privatstiftung. Walter Kinn, Dkfm. Horst Rebernik, Dipl.Ing. Herbert Aurednik und der Steuerberater Prof. Dr. Herbert Haeseler sind an Board.
Zwischendurch geisterten Vorwürfe durch die Gazetten, Joksch hätte sms rassistischen Inhaltes verschickt, was angesichts seines FPÖ-Engagements ins Bild gepasst hätte, von Joksch allerdings als Ente dargestellt wurde. Im März 2003 sorgten angeblich vom Mobiltelefon des Geschäftsführers Christian Joksch versandte SMS für mediale Aufregung und führten zu schriftlichen Anfragen der grünen Abgeordneten Madeleine Petrovic im Nationalrat an die Wissenschaftsministerin sowie an den Innenminister betreffend rassistische Nachrichten von Imadec. Ein Verwaltungsstrafverfahren wurde eingeleitet. In einem Schreiben an die parlamentarischen Klubs vom 22. März 2001 erklärt Joksch, dass es sich um ein „Ketten-SMS“ gehandelt habe, welches an sein Mobiltelefon gesandt und von dort durch eine nicht mehr ermittelbare Person weitergeleitet worden sei. Er vermutete als Urheberin eine ehemalige Mitarbeiterin. In der Anfrage verglich Petrovic die SMS-Inhalte mit Äußerungen freiheitlicher Spitzenpolitiker und kritisierte, dass es an der Imadec kein kritisches, also im ureigensten Sinn wissenschaftliches Korrekturpotential gebe, wenn derartiges Gedankengut vermittelt werde. Grüne und SPÖ stellten auch den Antrag, Joksch als Referent bei einer parlamentarischen Enquete zum Thema Universitätsreform auszuladen. Auf der Seite http://soup.engage.at/post/68625082/Zeitweilige-Akkreditierung-als-Privatuniversit-t-IMADECs-staatliche führt der Link University of Corruption…. IMADEC University Wikipedia zu http://de.wikipedia.org/wiki/IMADEC_University.
Apropos Wikipedia: Der IMADEC-Eintrag auf Wikipedia wurde immer wieder vom Netz genommen, weil der freien Enzyklopädie die Manipulationsversuche, dieses Institut schön zu schreiben, gereicht hatten. Nachdem es im Zusammenhang mit dem Artikel über IMADEC University zu massiven Interventionen direkt durch IMADEC bzw. dieser Institution nahestehenden Personen gekommen ist, wurde die Seite laufend kontrolliert und ein penibles Protokoll über Fälschungsversuche und Editwar angelegt. Darüber hinaus wurden auch die Querverbindungen aller Autoren (ob IP oder angemeldete Benutzer) überprüft Zusammen sind es ca 100 Manipulationen. Die Artikel selbst haben zusammen aber nicht mehr als 4 Kb. Die Eintragungen heißen da zum Beispiel: hier wird gleich alles über den Akkreditierungsstatus gelöscht, das hat er aber nicht verdient, der berühmteste Student der Imadec, Saif al-Islam al-Gaddafi, wird wieder gelöscht, IMADEC löscht ihre besten Söhne! Schwarzenegger, Wim Duisenberg, nur damit verschleiert wird, dass die Ehrendoktorate nichts wert sind, IMADEC bekommt in seinen Löschbemühungen Unterstützung. Offenbar durch einen Alumni aus dem Gerling Versicherungskonzern. Dieser löscht fröhlich weiter, bis er dann hier die Sache auf die Spitze treibt, Sogar Joksch wird es inzwischen selbst peinlich, mit Namen genannt zu werden, und streicht sich einfach selbst raus, Nachdem die Sache offenbar zu kompliziert geworden ist, tritt nun Fa. Edith Jonke-Hauptmann auf den Plan. Professionalität muss her und sie macht das, was man macht, wenn man keine Ahnung von Wikipedia hat. Man löscht einfach, das was der Auftraggeber wünscht, was gelöscht werden soll. Als IP. Aber man weiß ja wer es ist, es ist Benutzer:Brighteye, Wie man hier sieht wurde die IP von IMADEC zweimal gesperrt, Aber am 18.9. kommt der gesamte Werbeprospekt, der gerade einmal 4 Minuten alt wird. Damit ist ein neuer Editwar eingeläutet, 19. September: Brighteye stellt alle Reverts auf neutrale Positionen wieder zurück und begründet es wie folgt: Wiederherstellung – Darstellung von Tatsachen, nachlesbar auf der IMADEC Homepage. Die Tatsachen sehen so aus, dass zu diesem Zeitpunkt die IMADEC-Homepage immer noch davon spricht, die führende Privatuniversität Österreichs zu sein, mehr als eineinhalb Jahre, nachdem ihr der Status aberkannt wurde, 22. September, Zoechling bringt das erste Mal eine Studentenzahl ins Spiel, jedoch ist diese Zahl völlig wertlos, da sie aus dem Jahre 2002 stammt, ein Jahr nach der Akkreditierung. Sinnvoll wäre es, die tatsächliche aktuelle Anzahl von Studenten 2007 anzugeben – Joksch, Bauer etc haben die Zahlen, aber sie werden diese mit Sicherheit nicht überprüfbar angeben wollen. Usw. Staatsanwälte kennen sich bei Wikipedia offenbar nicht aus. Sollten sie aber.
Wohlgemerkt: Dieses Protokoll, das im Ausdruck fünf (!) A-4-Seiten eng beschrieben füllt, betrifft die würdige Institution einer angesehenen Wiener Universität.
Aber zurück zu den Rassismusvorwürfen: Bald war es nicht mehr die ungenannte IMADEC-Mitarbeiterin sondern das Fräulein vom Amt, das für die rechtswidrigen sms verantwortlich war. Der Prokurist und Leiter der Rechtsabteilung der max.mobil, die heute T-Mobil heißt, Magister Klaus M. Steinmaurer, assistierte noch am 27. Februar 2002 mit der abenteuerlichen Erklärung, dass die Österreichische Telekom an dem falschen Vorwurf und dessen medialer Empörung schuld sei. Wie wir feststellen konnten, gibt zur Eintragung der Daten ins Telefonbuch die Telekom Austria AG bzw. die dieser zuzurechnenden Firma Herold lediglich die Firmenbuchnummer in das System ein, um die Nummer zuzuordnen. Durch einen automatischen Prozess wird anschließend der Firmenwortlaut hinzugefügt. Wie uns mitgeteilt wurde, erscheinen Fehlermeldungen bei der Eingabe nur dann auf, wenn eine Firmenbuchnummer nicht existiert. Und, An welcher Stelle genau das Versehen der falschen Firmenbuchzuordnung passiert ist, lässt sich zum heutigen Zeitpunkt nicht mehr genau eruieren.
Beim Herold-Verlag, der die Telefonbücher herstellt, schwört man, dass sie Handyanmeldungen überhaupt nicht interessieren und Es wird keine Firmenbuchnummer irgendwo eingegeben! Alle Eintragungen in die Gelben Seiten werden vom Verlag penibel nach amtlichen Veröffentlichungen recherchiert und beim Telefonkunden nachgefragt. Die Daten in den (sozusagen) weißen Seiten werden tatsächlich von der Telekom geliefert. Dort schwört man allerdings ebenso, dass das Gschichtl von der Maschine, wo vorne eine Firmenbuchnummer eingegeben wird und hinten die komplette Name des Telefonteilnehmers herauskommet eben nichts weiter als ein Gschichtl ist. Es sei genau umgekehrt, so die Telekom: Die Druckvorlage für den Telefonbuch-Eintrag wird nach dem Anmeldeformular erstellt und gegebenenfalls via Firmenbuch kontrolliert. Eine Verwechslung, wie von den Herren Joksch und Steinmaurer geschildert, könne so garnie passieren. Sagt die Telekom heute.
Wie auch immer, das offiziöse Telefonbuch der Republik gibt nur in seiner Ausgabe 2001/2002 drei Mobilnummern an: IMADEC University GesmbH, 1, Neutorg 12, 0676 908 07 10, 0676 908 07 11, 0676 908 07 12 . Die Telefonbuch-CD auch. Bis Redaktionsschluss war es dem Augustin nicht möglich, festzustellen, wem die zuzuordnen waren oder sind.
Genau genommen wollte es Frau Petrovic zuerst per Anfrage 2234/J XXI.GP von der Wissenschaftsministerin und per 2235/J XXI.GP vom Innenminister wissen. Nachdem der Brief der max.mobil aufgetaucht ist, haben die Abgeordneten Petrovic, Freundinnen und Freunde sodann an die Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur eine weitere Frage formuliert, die von Joksch als Zurücknahme des sms-Vorwurfes gewertet wird, Es soll daher auf diesem Wege die Tatsache klargestellt werden, dass der betreffende mobil-Anschluss [sic!] nie auf IMADEC University angemeldet war. Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende ANFRAGE: Entspricht die oben angeführte Darstellung den Tatsachen? Auf eine Reinwaschung des Handyeigentümers wollte sich Das Zukunftsministerium nicht einlassen, schließlich basierte die Argumentation Jokschs auf einen Brief eines max.mobil-Mitarbeiters, dessen Inhalt offenbar nicht weiter geprüft wurde. Und hat elegant weder die Frage der Grünen beantwortet noch die Rechtfertigung Christian Jokschs bestätigt: Seitens des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur kann nicht beurteilt werden, ob die in der Anfrage angeführte Darstellung den Tatsachen entspricht. Es fällt nicht in den Vollzugsbereich des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur, Telefonbucheintragungen zu kontrollieren und Telefonnummern einer privaten Einrichtung zuzurechnen. Soll heißen: Bin ich der Herold?
Also gilt für Joksch in der Causa rassistische sms weiterhin die Unschuldsvermutung. Um die zu untermauern, legt Joksch die letzte parlamentarische Anfrage der Abgeordneten Petrovic, den Brief der max.mobil, der kein brauchbares Beweismittel ist, und einen Ausdruck aus dem Firmenbuch vor. Eine amtliche Bestätigung über Jokschs Unschuld, etwa ein Gerichtsurteil, fehlt da.
Der Grün-Abgeordnete Grünewald wollte es ganz genau wissen
Und zwar von der, dies authentisch wissen sollte, von der Frau Bundesministerin Karl selbst: Interessant ist auch, dass laut eines Pech & Pleiten Artikels im Standard vom 5. August 2010 die eigentlich dafür zuständige Abteilung im Wissenschaftsministerium in diese Ordensverleihung nicht eingebunden war. Dies lässt vermuten, dass es eine persönliche Verfügung von BM Karl gegeben haben könnte. 2001 hatte es zwei parlamentarische Anfragen (2215 und 2235/J XXI GP) der Abgeordneten Petrovic betreffend unhaltbare Entgleisungen eines Managers der FPÖ nahen Privatuniversität Imadec als scherzhafte SMS-Sendungen und rassistische Nachrichten von Imadec gegeben. Den Anfragebeantwortungen ist u.a. zu entnehmen, dass ein Verwaltungsstrafverfahren eingeleitet wurde und das angesprochene Ministerium nicht zuständig für Vorkommnisse an privaten Einrichtungen ist.
Dazu die Frau Karl: alles net wahr: Im konkret angesprochenen Fall wurde wie dies in allen derartigen Fällen üblich ist die zuständige Fachabteilung des Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung mit der Bearbeitung befasst. Vielleicht bekommt Frau Karl in ihrer neuen Funktion als Justizministerin den Joksch-Akt nochmals auf den Schreibtisch und vielleicht weiß sie es in dieser nun genauer?
Die Frage, warum dem Ministerium offenbar gerade ein Absatz aus einer Pressemeldung über Ordensverleihungen peinlich ist und diesen nach dem Standard-Bericht aus der Ankündigung verschwinden lässt, konnte die Ministerin e.h. mit einem gequälten Quäntchen Humor beantworten: Änderungen auf der Homepage gehören naturgemäß zur regelmäßigen technischen und inhaltlichen Wartung.
Die Frage, ob es nicht Teil der Vorbereitungen sein sollte, zu prüfen, ob gegen Herrn Dr. Joksch bzw. die Imadec bereits verschiedene Verfahren laufen oder liefen hatte die Frau Bundesminister, wie ähnliche Fragen, verneint, wäre nicht ihre Aufgabe! Hingegen tönt es aus der Beamtenebene, wenn jemand rechtskräftig verurteilt ist, sollte er den Orden nicht bekommen.
Die parlamentarische Anfrage des Dr. Grünewald hatte tatsächlich ein Nachspiel, ein gerichtliches: Nach der Art antiker Mythologien wurde der Überbringer der Nachricht verurteilt. Der Standard wurde unter 113 Hv 14/11y am Landesgericht für Strafsachen auf Betreiben des Dr. Joksch verurteilt, weil er über diese Fragestunde am 24. Jänner 2011 (Immerhin wurde der Standard ja in der Anfrage zitiert) berichtet hatte. Konkret weil der Standard in der Kolumne über PECH & PLEITEN unterer anderem über Grünewalds achte Frage von neun zum gehabten Verdacht betreffend unhaltbare Entgleisungen eines Managers der FPÖ nahen Privatuniversität Imadec als scherzhafte SMS-Sendungen und rassistische Nachrichten von Imadec und warum sich das angesprochene Ministerium nicht zuständig für Vorkommnisse an privaten Einrichtungen erklärt hatte. Die Standard-Veröffentlichung hatte die parlamentarische Frage zum Inhalt, nur diese, nicht einmal, dass es den Vorwurf eine Zeit lang tastsächlich gab, schon gar nicht der längst abgehandelte und widerlegte Wahrheitsgehalt der Inkriminierung.
Obwohl das Zitieren und Berichten aus parlamentarischen Anfragen nach § 6 Abs 1 Z 1 MedienG Teil der Österreichischen Pressefreiheit ist und straffrei sein sollte (Ein Anspruch wegen übler Nachrede besteht nicht, wenn es sich um einen wahrheitsgetreuen Bericht über eine Verhandlung in einer öffentlichen Sitzung des Nationalrates handelt. Nach stRspr werden nämlich auch parlamentarische Anfragen von diesem Ausschlussgrund erfasst), hatte die rechtfreundliche Vertreterin des Zeitungsherausgebers diese Rechtsansicht dem Strafgericht nicht erfolgreich kommuniziert. Auch ein Novum. Stattdessen hat sich die Ehre der gekränkten Magnifizenz mit einer vergleichsweise geradezu ungewöhnlich lächerlichen Zahlung von 1500 Euro zufrieden gegeben. Und der untadelig seit zwölf Jahren für den Standard schreibende Kolumnist wurde (es hat die Fehlerhäufigkeit zugenommen, es wurde ihm also in bester NLP-Manier unterstellt, dass es immer schon Fehlerhäufigkeit gegeben hätte, jetzt hätte die halt zugenommen, tatsächlich hatte es nie Falschmeldungen gegeben, dieses Wort wurde aber von Frau Dr. Föderl-Schmid gar nicht behauptet) von der Chefredakteurin, ohne dass sie sich in ein persönliches Gespräch mit dem Autor eingelassen hätte, geschasst. Was sehr streng nach Deal riecht.
Kuriose Lehrgänge
Rätsel Nr. 2: IMADEC darf jetzt Kurse veranstalten, für die sie sich bis 2003 bewerben hätte müssen. Da durfte sie sich gar nicht bewerben. Da damals noch eine gültige Akkreditierung als Privatuniversität vorlag, ist nicht nachvollziehbar, dass der Antrag der Imadec entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen bereits vor dem Jänner 2004 eingereicht wurde.
Zwar ist es ausjudiziert, dass [keine] Ehrendoktoren von der IMADEC abgehen dürfen, aber im Nachlass der WALULISA, Ministerin Gehrer, findet sich eine Verfügung, die der ehemaligen Privatuniversität bis 2010 die Veranstaltung von Lehrgängen universitären Charakters genehmigt (Der Standard, 13. September 2010). Und nun auch keine Doktoren. Seit IMADEC keine Privatuniversität mehr sein darf, gibt es allerdings eine Verordnung der Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur über die Bezeichnung Lehrgang universitären Charakters und die akademischen Grade Master of Business Administration, Master of Laws, Master of Law and Economics, IMADEC University Ges.m.b.H. in Wien. Genauer: Die Lizenz der IMADEC als Privatuniversität lief mit 2. Jänner 2006 aus, die Verleihung akademischer Grade war seit damals unzulässig. Am 29. August 2006, knapp acht Monate später, wurde die Verordnung Nr. 323 der Ministerin Gehrer ausgegeben, dass die IMADEC solche LUCs bis Dezember 2010 veranstalten darf.
Und was sagt der trend? Eine Antragstellung für außeruniversitäte Anbieter war aber nur bis Dezember 2003 möglich. Dass die Imadec einen solchen Antrag in der gesetzlich vorgeschriebenen Zeit gestellt haben soll, erscheint so manchem unwahrscheinlich. Da damals noch eine gültige Akkreditierung als Privatuniversität vorlag, ist nicht nachvollziehbar, dass der Antrag der Imadec entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen bereits vor dem Jänner 2004 eingereicht wurde, hält Eckl für die AK fest. Auch die Rektorenkonferenz weist in einer Stellungnahme darauf hin, dass zwischen 2001 und 2006 sicher kein gültiger Antrag der Imadec auf die Verleihung der Bezeichnung Lehrgänge universitären Charakters erfolgt sein kann, weil sie damals als Privatuniversität akkreditiert war: Abgesehen davon, dass es für eine akkreditierte Privatuniversität kaum Sinn gemacht hätte, wären auch die rechtlichen Voraussetzungen nicht vorgelegen. § 27 Abs. 1 UniStG kennt Lehrgänge universitären Charakters explizit nur an außeruniversitären Bildungseinrichtungen. Als solche kann eine akkreditierte Privatuniversität wohl kaum angesprochen werden.
derstandard.at vom 26. April 2011: Die anerkannten akademischen Grade, die IMADEC bis 31.12.2012 verleihen darf sind Grade, die für Lehrgänge universitären Charakters vorgesehen sind: MBA, LL.M, MLE. Dabei ist zu beachten, dass diese Berechtigung August 2006 nach Erlöschen der Akkreditierung als Privatuniversität durch das damals von Gehrer geführte zuständige Ministerium verliehen wurde. Allerdings beruht diese Verleihung akademischer Grade durch private Einrichtungen für ihre Lehrgänge universitären Charakters auf dem Universitäts-Studiengesetz, das mit 31.12.2002 außer Kraft trat. Nur Lehrgänge, die vor diesem Datum bestanden haben oder bis dorthin beantragt waren, kamen hier in Frage. Es ist zu vermuten, dass mit Billigung des Ministeriums die IMADEC-Anträge von 2006 auf 2002 vordatiert wurden … Für das gesamte Wissenschaftsministerium gilt die Unschuldsvermutung.
Im trend vom Dezember 2006 hat sich die Redakteurin Jokschs Kopf zerbrochen. Befragt, wie es weiter gehen wird, Denn ab 2010 gibt es die Bezeichnung Lehrgang universitären Charakters nicht mehr. Joksch gibt sich selbstsicher: Dann gibt es eben eine Lex Imadec! Und tatsächlich, im Februar 2010 hatte Frau Karl, vom Rest der akademischen Welt unerwartet, die Lizenz zum Mastern bis 2012 verlängert.
Grünewalds parlamentarische Anfrage, nach dem schwer verständlichen Privileg, Lehrgänge universitären Charakters und die damit verbundenen Verleihungen akademischer Grade abhalten zu dürfen, musste sich Frau Karl daher semantisch verkrampfen: Mit dem Universitätsrechts-Änderungsgesetz 2009, BGBl. I Nr. 81/2009 (UniversitätsrechtsÄnderungsgesetz 2009) wurde folgender § 124 Abs. 6a in das Universitätsgesetz 2002 eingefügt: (6a) Außeruniversitäre Bildungseinrichtungen, auf die zum Zeitpunkt des Inkrafttretens der Änderung des Universitätsgesetzes 2002 durch das Bundesgesetz BGBl. I Nr. 81/2009 eine Verordnung gemäß §§ 27 und 28 UniStG anzuwenden ist und die im Jahr 2009 diesen Lehrgang anbieten, haben bis zum 30. Juni 2010 das Recht auf Antragstellung um Verlängerung der Gültigkeitsdauer dieser Verordnung. Die Verordnungen sind bis längstens 31. Dezember 2012 zu befristen. Da IMADEC rechtzeitig um eine Verlängerung angesucht hat und die gesetzlichen Voraussetzungen vorlagen, war die Gültigkeitsdauer dieser Verordnung zu verlängern.
Für die IMADEC, die ja schon bisher in der Hauptsache Mastertitel vergeben hatte, hat sich dadurch de facto nicht viel verändert, außer, dass sie jetzt nicht den selben Qualitätskriterien und Überprüfungen wie vorher unterliegt. Deshalb ist man im restlichen Wissenschaftsministerium über diese Kurse sehr unglücklich, das sei sehr Problem behaftet, weil die keiner qualitativen Prüfung unterliegen, im Ministerium wollte man die schon abschaffen und es kommen auch keine neuen dazu. Die Wiener Arbeiterkammer beschreibt das genauer: es müssen vom Antragsteller nur zwei Gutachten vorgelegt werden.
Rätsel Nr. 3: In der am 29. August 2006 und in der am 17. Februar 2010 ausgegebenen Verordnung wird diese Lizenz taxativ und nur an die IMADEC University Ges.m.b.H. in Wien verliehen. Das hätte aber nie passieren dürfen, weil dieser Gnadenakt per Gesetz nur an eine Institution erteilt werden darf, die keine Univertity ist.
Joksch nennt die Schule bis heute ungestraft University.
Private nennen sich sogar University, obwohl sie keine staatliche Anerkennung als Universität haben, wie die IMADCEC University Ges.m.b.H. Das macht Sinn, wenn man weiß, dass bei IMACEC die Unterrichtssprache Englisch ist. Bildungsinteressierte werden durch die Bezeichnung University in die Irre geführt, immerhin kosten die billigsten Lehrgänge rund 35.000 Euro betont Martha Eckl, Bildungsexpertin der Arbeiterkammer Wien. Studenten englischer Muttersprache wird Vorspiegelung und Verwechslung wahrscheinlich gar nicht auffallen (Laut Eigendefinition 45 Prozent der Studierenden an der IMADEC kommen aus dem Ausland). Joksch beruft sich auf einen Markennamen.
Aus dem Firmenbuch ist das Wort University hinter dem IMADEC verschwunden. Denn das Prinzip der Firmenwahrheit (Der Grundsatz besagt, dass jede Firma zur Kennzeichnung des Kaufmanns geeignet sein muss und nicht über die Verhältnisse des Geschäftsinhabers täuschen darf), schreibt das so vor. Nicht aber aus dem postuniversitären Geschäftsverkehr. Unter der KSV-Nummer 420027 und der Önance 85420 (Tertiärer Unterricht) wird Realitätsverweigerung vom Feinsten präsentiert: Betrieben wird eine Privatuniversität für Mittel- und Topmanagementausbildung in Wirtschafts- und Rechtswissenschaften. gegen diese Beschreibung hat das Rektorat bisher offenbar wenig unternommen (Sonst ist der IMADEC-Chef penibler, am 12. August 2010 musste die Firmenbucheintragung von Mag Dr Christian Joksch (30.7.1961) nun Mag.Dr. Christian Joksch (30.7.1961), wenns dem geneigten Leser nicht aufgefallen ist, wegen zwei Satzzeichen, zwei Punkten, korrigiert werden).
Im Gegenteil: Ein PR-Text in einem Branchendienst veröffentlicht noch drei Monate nach dem Ende der Universität folgende Selbstdarstellung: Der Gründer und Rektor der IMADEC-Privatuniversität hat das Bildungsmonopol durchbrochen, kennt seine Zielgruppe und stellt Vortragende und Absolventen unter Leistungsdruck. (17. März 2006 in medianet). Und auch die Kronenzeitung ist offenbar auf den Titelschwindel hereingefallen, noch am 27. Februar 2011 berichtet sie unwidersprochen über Prof. Christian Joksch, Imadec-Uni.
derstandard.at vom 22. April 2011: Ich hatte hier gepostet, dass auf der homepage sich IMADEC immer noch „University“ nennt, obwohl der Status als Privatuniversität erloschen ist, und obwohl dies gemäß Universitätsgesetz unter Strafe steht. Dieses posting wurde entfernt, ebenso wie alle Kommentare dazu. Warum?
Die 20-jährige Kontinuität des Instituts wird auf http://www.imadec.ac.at mit einem fantasievoll stilisierten Siegel sichergestellt: IMADEC University/ 20/ 1991 2011/ Vienna. Man leistet sich ja sonst nichts. Mehr als fünf Jahre nach dem Ende der Universität.
Rätsel Nr. 4: Auch die zweite Lizenz wurde taxativ und nur an die IMADEC University Ges.m.b.H. in Wien verliehen. Zum diesem Zeitpunkt, am 17. Februar 2010, gibts die Firma IMADEC University Ges.m.b.H. in Wien allerdings gar nicht mehr. Zuletzt durch den Gerichtsbeschluss vom 13.06.2007. Am 24. August 2007 ist die als IMADEC Executive Education GmbH wieder erstanden. Bleibt die Frage, ob dadurch nicht die Wirksamkeit der offenbar sowieso falschen Verfügung in Frage gestellt ist. Oder mehrfach lockerer Amtsgebrauch vorliegt. Da hat jemand beim amtlichen Kontrollblick ins Firmenbuch fatalerweise die Brille abgenommen.
Rätsel Nr. 5: Nach welchem Recht und nach welchen Lehrplänen hat die IMADEC UNIVERSITY Ges.m.b.H. in der lizenzlosen Zeit gewerkt? Nämlich von 13. Juli (Beschluss des Handelsgerichtes Wien vom 13.6.2007 die Gesellschaft ist aufgelöst) bis 21. August 2007 (Generalversammlungsbeschluss vom 21.08.2007 Fortsetzung der Gesellschaft) und 18. Juni (Die Gesellschaft ist infolge Eröffnung des Konkursverfahrens aufgelöst) bis 20. Oktober 2010 (Generalversammlungsbeschluss vom 20.10.2010 Fortsetzung der Gesellschaft), immerhin vier Monate?
Wirkliche Unglücksraben (so eine Mitarbeiterin des Wissenschaftsministeriums) sind jedenfalls jene Studiosi, die in dieser Zeit ein Diplom an diesem Institut erworben haben. Die könnten sich daraus immer noch hübsche Papierflieger basteln. Vielleicht Geld zurück fordern.
P.S.: Ich wollte noch fragen, ob Dr. Joksch einen MBA-Titel im eigenen Institut bezogen hat, wer ihm die Hundertprozent-Konkursquote vorgestreckt hat, wer den Orden der Wissenschaftsministerin beantragt und wer befürwortet hat, ob sich noch keine Behörde dafür zuständig erklärt hat, weil sich die IMADEC immer noch als UNIVERSITY bezeichnet, wo und seit wann die angebliche Marke IMADEC University® eingetragen ist, ob die Erlaubnis für Kurse universitären Charakters dennoch weiter besteht, wenn es die Firma zwischendurch gar nicht gibt, ob die IMADEC die Anmeldefrist zur Bewilligung von Kursen außeruniversitären Charakters eingehalten hat, ob und wie der Student Saif al-Islam al-Gaddafi beim Studium bewaffnet war und ob und wie er dabei von Leibwächtern begleitet wurde