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Eine wunderschöne Arbeittun & lassen

Augustiner Samuel Stuhlpfarrer

Ursprünglich komme ich aus der Obersteiermark, aus einem kleinen 3000-Einwohner-Dorf in der Nähe von Judenburg. Das ist so eine Gegend, da gibt es industrielle Inseln und rundherum viel Landwirtschaft. Dort bin ich aufgewachsen und nach Matura und Zivildienst bin ich nach Graz gegangen. Ich habe Geschichte studiert, allerdings nicht zu Ende. Nach dem ersten Studienabschnitt ist mein Sohn zur Welt gekommen und ich bin in Karenz gegangen. Da war ich 24 Jahre alt. Mittlerweile habe ich auch zwei Töchter.

Foto: Mario Lang

Von 2011 an habe ich in der Parteiakademie der steirischen KPÖ in Graz gearbeitet. Ich habe diesen Job – im Wesentlichen war ich mit meinem Kollegen für die Programmierung des Veranstaltungsbetriebs zuständig – fünf Jahre lang mit viel Freude gemacht. Irgendwann hatte ich dann aber schon das Gefühl, dass etwas zu Ende geht und die Arbeit in einer Partei nicht unbedingt das ist, was ich ein Leben lang brauche.

Zu schreiben begonnen habe ich eigentlich noch zu Schulzeiten. Zum Broterwerb habe ich es dann nach meiner Karenzzeit betrieben. Ich schrieb für verschiedene linke Zeitschriften, wie etwa das Grazer Monatsmagazin korso oder die Berliner Tageszeitungen Junge Welt oder Neues Deutschland und zwar über innen- und außenpolitische Themen und im Feuilleton. Intensiver beschäftigt habe ich mich abseits von Texten, die in verschiedenen Zeitschriften und Zeitungen erschienen sind, mit Krisenfragen und mit Fragen von sozialen Bewegungen – dazu habe ich auch drei Sammelbände mitherausgegeben. Letzten Herbst ist mein Gesprächsbuch «Kommen. Gehen. Bleiben. Andrej Holm im Gespräch» erschienen.

Den Augustin habe ich im Grunde genommen eher als Konsument verfolgt. Ich habe ja längere Zeit in Graz gelebt und mir immer gedacht, ich hätte gern so eine Straßenzeitung wie den Augustin in der Stadt. Ein Medium, das nicht nur aus einem karitativen Antrieb heraus arbeitet, sondern auch einen redaktionellen Anspruch hat, dort hinzuschauen, wo sonst niemand mehr hinschaut. Es gibt bestimmte Haltungen, die ich habe und von denen ich finde, dass sie beim Augustin ganz gut aufgehoben sind. Eine herrschaftskritische Haltung, eine solidarische, eine antikapitalistische. Ich habe tatsächlich noch so etwas wie eine Sehnsucht nach utopischen Vorstellungen, wie man anders und besser miteinander leben könnte. Wenn man eine formale Übersetzung für diese Haltungen sucht, dann ist der Augustin eine gute, ich würde fast sagen, eine exklusive Adresse im österreichischen Printbereich.

Ich hab keine bewusste Erinnerung an einen Berufswunsch in der Kindheit. Ich wollte wohl nie Feuerwehrmann werden. Polizist ohnehin nicht.

Irgendwie ist mir alles passiert. Und so würde ich es weiter machen. Ich weiß, was ich gern mache – ich schreibe gern, ich bearbeite gern Texte, ich habe grundsätzlich Freude daran, ein Heft zu komponieren und mir zu überlegen, was formal aber auch inhaltlich zusammenpasst. Ich finde Zeitungmachen ist eine wunderschöne Arbeit und das trifft sich dann irgendwie.

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