Das Gib-Laut!-Musikfestival als Rufzeichen gegen Anbiederung
Einen Coup landeten die Veranstalter_innen des Gib-Laut!-Festivals: Sie können das erste Europakonzert des japanischen Duos Sonotanotanpenz präsentieren.
Ein Duo, das über Low-Fi-Elektronik, klassische Gitarre und Sprechgesang hinaus mitunter auch mit ausgefallenem Kopfschmuck punktet. So trugen Hitomi Itamura und Hitomi Moriwaki bei ihrem Konzert im Jaya Pup von Jakarta (Indonesien) ein großes Auge auf ihren Häuptern. Eine Anlehnung an The Residents? Gut möglich, wenn man sich die Eröffnungsnummer des erwähnten Konzertes vor Ohren hält, das, dem Web sei Dank, auf YouTube aufgewärmt konsumiert werden kann. Und sollten Sie sich auf dieses Konzertvideo einlassen, beachten Sie dabei bitte auch die anscheinend ortspezifischen Beifallsbekundungen des Publikums. In einem Wiener Vorstadt-Musikbeisl würde das wohl nicht durchgehen …
Von den Newcomers auf europäischem Boden zu den alten Hasen von The Ex, dem – wenn man so will – Hauptact des Gib-Laut!-Festivals: Seit nunmehr 39 Jahren ist diese Band aus Amsterdam unkorrumpierbar im Musikgeschäft, und ihre Mitglieder stehen und springen dabei noch immer mit so einer Verve auf der Bühne, dass man sich aufs Älterwerden freuen darf. Einmal Punk immer Punk!? Was die Haltung anbelangt, sicherlich, doch musikalisch längst in elaborierteren Sphären unterwegs.
Der guten Ordnung halber seien auch noch die weiteren vier Programmpunkte angeführt: Britta, also Christiane Rösingers Kombo aus Berlin, Bernhard Fleischmann bestreitet mit Band ein Heimspiel, aus Bayern kommen (klingen aber nicht danach) Le Millipede und schließlich noch Alabaster Deplume, ein Solokünstler aus London, dessen Arbeiten Giles Peterson «umwerfend» findet.
20. Oktober, ab 17 Uhr
www.fluc.at