Erinnerungen an Sigi MaronDichter Innenteil

Am 9. Juni gab es im «Werkl» in der Schüttaustrasse eine Veranstaltung zum Gedenken an den im vorigen Jahr verstorbenen Sigi Maron.

Foto: Mario Lang

Einige Wegbegleiter_innen und Liedermacher erzählten Anekdoten, die sie mit Sigi erlebt hatten , sangen seine Lieder und lasen aus einem seiner Bücher. Die Moderation machte Elfriede Resch, die eine seiner engsten Freund_innen war, sie erzählte wie sie ihn kennen lernte, auch sein Leben schilderte sie. Sigi Maron wurde 1944 in Wien geboren, aufgewachsen ist er in der Nähe von Krems. Mit 12 Jahren erkrankte er an Kinderlähmung infolge der er sein Leben im Rollstuhl verbrachte. In Eisenstadt absolvierte er die Handelsakademie, wo auch Elfriede war, von da an wurden sie Freunde.

Ein anderer Freund war Chris Peterka, ein bekannter Liedermacher. Sigi und Chris lernten sich in der KPÖ kennen. Auch Chris war ihm 40 Jahre lang verbunden, er erzählte Geschichten über Sigi

und sang mehrere Lieder. Sigis sozialkritische Lieder sind inhaltlich zum Teil über die «kleinen Leute», aber auch über das, was ihm gegen den Strich ging in Österreich, da spürte man die Wut in ihm. Umgekehrt wieder sang er wunderschöne Liebeslieder, die einem fast zum Weinen bringen. Er hatte eine Menschlichkeit, die man heutzutage suchen muss.

Die Gruppe «Stiefelbeine» sahen Sigi im Metropol, er war immer ein Vorbild für sie. 1995, als die schreckliche Tragödie der Roma in Oberwart geschah, sagte Sigi sofort zu mit vielen anderen eine CD kostenlos zu produzieren.

Vera Albert las aus seinem Buch «Schmelzwasser». Besonders berührend war, wie er davon schreibt, als er sehr lange im Krankenhaus in einer eisernen Lunge lag, als 12-jähriger Junge, der nur mit seinen Wimpern ja oder nein kommunizieren konnte. Aber auch lustige Geschichten waren dabei.

Der Höhepunkt waren Vater Fritz und Sohn Filipo Nussböck. Fritz erzählte, dass er lange Zeit gemeinsam mit Sigi die Texte schrieb, sie schrieben auch für viele andere, wie zum Beispiel für die Stoakogler. Ernst Grissemann beauftragte sie einen Text für den Eurovisions Songcontest zu machen. Natürlich gab es auch kritische Themen, wie zur EU und wichtigen Problemen. Dann sangen und spielten Vater und Sohn. Fritz schreibt noch immer Texte und hat auch ein Buch herausgebracht mit dem Titel «trostlosstrossen» aus dem Vera Albert vorgelesen hat. Zum Schluss gab es noch eine Zugabe.

Es war ein wunderschöner Abend, der Saal war überfüllt und die meisten sangen alle bekannten Lieder mit. Da ich einige Leute kannte, unterhielten wir uns noch lange, auch die Künstler plauderten mit allen und gaben bereitwillig auf alle Fragen Antworten.Besonders freute mich, dass Fritz Nussböck mir eine Widmung in sein Buch «trostlosstrossen» schrieb. Übrigens beide Bücher sind unterhaltsam und sehr zu empfehlen. Ich werde noch lange an diesen Abend zurückdenken.

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