Das Festival urbanize! begibt sich auf Gemeingutsuche
Das Festival für urbane Erkundungen urbanize! ist mit der diesjährigen Ausgabe geografisch stark in Floridsdorf verankert. Zur Eröffnung singt der Beschwerdechor am Schlingermarkt, der trotz verschiedenartiger Bemühungen, angefangen von Öffnungszeitenregelung über studentische Projekte bis hin zu zeitgenössischem Kunstschaffen vor Ort, nicht recht an bessere Zeiten anzuschließen vermag.
Mit dem Festivalthema «Common Spaces, Hybrid Places» im Rücken gehen die Beteiligten auf die Suche nach Gemeingut-Potenzialen für und in Wien. Neben Marktplätzen, von denen es in Floridsdorf strenggenommen keine weiteren als den oben erwähnten gibt, dienen als Gemeinschaftsorte etwa Kinos, Jugendzentren oder Beserlparks. Auch «Zentren geistiger Stadterweiterung» werden in Floridsdorf aufgesucht, «die beispielhaft für eine Kultur- und Sozialgeschichte gemeinschaftlich genutzter Räume anzusehen sind», wie es im Programmfolder heißt.
Ein weiterer Festivalschwerpunkt geht über das mittlerweile etablierte Urban Gardening hinaus zum größer dimensionierten Garteln, zur Stadtlandwirtschaft. Dazu wird unter dem Titel Am Rand in der Kunsthalle Exnergasse eine Ausstellung mit internationalen Beiträgen gezeigt. Die Exkursion führt ins südliche Wien, nach Rothneusiedl zum Haschahof, einem landwirtschaftlichen Betrieb, der nicht nur gerettet werden konnte, sondern wieder zum Vorzeigehof wurde. Dem Schlingermarkt sei dies zu wünschen.
14.–18. Oktober
urbanize.at
Foto: Astrid Strak
Bildunterschrift: Trotz prächtiger Kulisse wie dem Schlingerhof blüht der Floridsdorfer Markt nicht richtig auf