ErschöpftDichter Innenteil

Grafik: Thomas Kriebaum

Phettbergs Phisimatenten (Augustin 514)

Mein Sir eze hat mich diese Woche total hineingelegt, weil ich die ganze Zeit jammerte, ich sehne mich nach Extrawurstsemmeln: Eines Tages erschienen mir dann mit zwei Vollkornsemmeln mit Gurkerl und einem Produkt aus Hühnereiweiß, Erbseneiweiß und verschiedenen Gewürzen, was exakt so schmeckte wie Extrawurst. Und ich biss voller Freude hinein, und dann legte mir der Sir die Verpackung vor die Augen: FEINE EXTRA OHNE FLEISCH. Aber beide, die mit und die ohne Fleisch, schmecken total ident. Die Industrie vermag alles. Wenn unsere Herzen zusammengreifen, würde die Welt alles vermögen!
Logisch, ich bin nur einer, und mein Leben besteht nur aus «Ö1»-Nachrichten hören. Und die Nachrichtensprechys reden dabei so schnell, und ich fass gar nix mehr, von den Tausenden, die nach Europa siedeln kommen. Das Unheil der Welt empfand ich noch nie so arg wie jetzt, ganze Völker wandern und kein Mensch dirigiert und ordnet. Papst und Schönborn bitten alle Kirchen, die Sozialität in Jesu Sinn zu leben. Papst Franziskus erleichtert die Annullierung einer Eheschließung. Auf keinen Fall wird der Papst je erkennen dürfen, dass zwei Frauen bzw. zwei Männer den Ehebund schließen. Jesus hätte die Innigkeit zweier Männer erkannt, die sich die Eheschließung schenken wollen. Genaugenommen ist die Erkennung der Annullierung einer Mann/Frau-Ehe das Pendant dazu, nur dass zwei Männer bzw. zwei Frauen jemals ein Kind sich erschaffen könnten, wäre eine lächerliche Zauberei, das ist klar! Papst und Ali Khamenei könnten sich doch umarmen, das wären doch Menschen, denke ich, wenn es schon kein Gotty gibt, bzw. wenn’s ein Gotty gibt, dann könnte der doch schreien: «Huch, ich hab’ euch überrascht!» Das Europäische Parlament ordnete an, dass Tiere niemals geklont werden dürfen, und seien sie noch so perfekt. Wieso ordnet sich die Welt niemals Völkerwanderungen? Völker schießen Bomben aufeinander, ich bin erschöpft.
In Not sind wir riesengroß, und unser Herz vergisst die kleinste uns je widerfahrene Wohltat nie mehr.

 

 

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