Es tut sich wenigtun & lassen

Menschen mit Behinderung fordern Inklusion

Der internationale Tag der Menschen mit Behinderungen am 3. 12. war Anlass für Behindertenorganisationen in Österreich, auf die Lage dieser Bevölkerungsgruppe aufmerksam zu machen und zu schauen, was sich in unserem Land in Sachen Inklusion, Barrierefreiheit etc. im Lauf des Jahres getan hat. Was Letzteres betrifft: leider herzlich wenig. Gefordert werden u. a. der Ausbau persönlicher Assistenz und Deinstitutionalisierung.
Die Folgen der Coronapandemie treffen Menschen mit Behinderungen sehr stark, da sie zur besonders vulnerablen Gruppe zählen und Schutzmaßnahmen die persönliche Freiheit einschränken (z. B. Besuchs- und Ausgangsverbote in Heimen). Zwar habe das Sozialministerium erkannt, wie wichtig die Einbindung von Interessensvertretungen sei, meint der Österreichische Behindertenrat, die Stop-Corona-App sei aber immer noch nicht barrierefrei. Der unabhängige Monitoringausschuss veröffentlichte den Schattenbericht zur Situation von Menschen mit Behinderungen in Österreich, Fazit: kaum Fortschritte bei der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention. Im Bildungsbereich etwa wird Inklusion durch den Ausbau von Sonderschulen verhindert. Die Initiative Selbstbestimmt Leben brachte wegen missbräuchlicher Verwendung von EU-Geldern in Österreich eine Beschwerde bei der Europäischen Kommission ein: «Statt zur Deinstitutionalisierung wurden und werden Gelder in den Ausbau von Heimen investiert».

behindertenrat.at
Schattenbericht-Download auf
monitoringausschuss.at
Selbstbestimmt Leben Initiativen Österreich: slioe.at