Feldforschungen in Hüseyins Herkunftsregionvorstadt

SOHO in Ottakring präsentiert die «kurdische Alm» im Web

Herr Hüseyin, das Alter Ego unseres Kolumnisten Mehmet Emir, geht dieser Tage nicht ohne Schutzmaske vor die Wohnungstür, aber Blatt nimmt er sich noch lange keines vor den Mund. In der letzten Ausgabe ließ er seinen Beitrag mit folgendem Satz ausklingen: «Unsichere Zeiten werden uns weiter verfolgen, aber als Kurde ist der Hüseyin das gewohnt.»
Mehmet Emir, der auch einige Jahre als Sozialarbeiter beim AUGUSTIN tätig gewesen ist, dokumentiert einerseits seit Jahrzehnten als Fotograf seine Herkunftsregion, andererseits arbeitet er auch als Archivar am Institut für Sozialanthropologie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und betreut dort die umfangreiche Sammlung audiovisueller Aufnahmen des Ethnologen Werner Finke (1942–2002).
Finke war Feldforscher im besten Sinne, ohne akademischen Abschluss und von Brotberuf Reitlehrer. Er reiste in einem Zeitraum von rund dreißig Jahren regelmäßig in den Südosten der Türkei. Sein besonderes Interesse galt dabei den Familien, die Viehzucht betrieben haben. Mehmet Emir stellte nun unter dem Titel Die kurdische Alm und das Auge des Ethnographen für das Festival SOHO in Ottakring eine Schau von bislang unveröffentlichtem Material aus den frühen 1970er-Jahren zusammen.
Zum heurigen Themenschwerpunkt von SOHO Wie meinen? Über Meinungsfreiheit und das Ringen um sie äußerst sich unser Kolumnist folgendermaßen: «Als Kurde und Migrant sage ich, hier in Österreich, noch schlimmer, in der Türkei findet meine Meinung keinen Platz!»
reisch

SOHO 2020 wird ausschließlich im Web abgehalten. Die «kurdische Alm» geht am 9. Juni
um 12 Uhr online und ist dann bis zum 5. Juli
zu sehen unter:
sohoinottakring.at

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