Dokumentarfilm
Mitten in die Lektüre von Drehli Robniks Ansteckkino (Besprechung folgt) über den «Pandemie-Spielfilm» kündigt sich großes Epidemiekino im Dokumentarsegment an. Katharina Weingartner hat in mehrjähriger Arbeit einen neuen Dokufilm produziert: Das Fieber feiert am 24. September im Gartenbaukino Premiere. Der Film erzählt, angesiedelt am ostafrikanischen Lake Victoria, aus Perspektive von Gesundheitsaktivist_innen, Wissenschaftler_innen und Betroffenen vom Kampf gegen Malaria, der todbringendsten Infektionskrankheit der Welt. Hier trifft Kolonial-, Agrar- und Gesundheitspolitik auf eine aktuelle Frage: Why do Black Lives not Matter enough? Sie habe sechs Kinder an Malaria verloren, erzählt eine Frau, und man bleibt sprachlos zurück. Im Zentrum der Story steht eine Pflanze: Artemisia annua, der einjährige Beifuß, wird von Heilkräuterspezialist_innen und Mediziner_innen prophylaktisch und kurativ als Tee empfohlen. Der Pharmaindustrie passt das nicht, die WHO rät ab. Das Fieber wagt einen Blick über den schulmedizinischen Tellerrand und findet tief beeindruckende Geschichten über die Kraft, mit der um Lösungen für eines der größten Gesundheitsprobleme auf Erden gerungen wird.
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