Filmpalast und KellerkinoArtistin

Wiener Lichtspiele einst und heute

Heute beinhaltet das Stafa-Gebäude (aktuell: Stafa Tower Vienna) an der Ecke Mariahilfer Straße/Kaiserstraße ein paar Geschäfte und ein Hotel. Als sich der Prachtbau noch Mariahilfer Zentralpalast – Erstes Wiener Warenmuster- und Kollektiv-Kaufhaus nannte, beherbergte er zwischen 1926 und ’56 das größte Kino des 7. Bezirks.

Foto: Wiener Stadt- und Landesarchiv 

Der «Zentralpalast» war eines der rund ein Dutzend Neubauer Kinos, die bis Ende Mai in einer kleinen Ausstellung im Foyer des Admiralkinos (Burggasse 119) gewürdigt werden. Die meisten dieser Lichtspielstätten gibt es nicht mehr. Das legendäre Erika Kino, das jahrelang Monty-Python-Werke auf dem Programm hatte, schloss 1999, heute befindet sich dort das Theater Spielraum, während sich an Stelle des Maria-Theresien-Kinos (am Ende der Neubaugasse) ein schnöder Billigtextil-Shop befindet. Das Admiral, seit 2007 von Michaela Englert geleitet, konnte sich dank toller Filmauswahl und interessanten Veranstaltungen als kleines Kultkino etablieren.

Jeden Dienstag wird dort Paul Rosdys äußerst sehenswerte Doku Kino Wien Film gezeigt, die die Kinogeschichte Wiens von Anfang bis heute beleuchtet. Mithilfe von historischem Bildmaterial, Gesprächen mit (ehemaligen) Kinobetreiber_innen, Technikern, Besuchen stillgelegter Kinosäle usw. vermittelt Rosdy ein gar nicht so nostalgisches Bild einer Stadt mit einer bewegten und durchaus lebendigen Kinokultur. Das Publikum erfährt von Filmpalästen und Kellerkinos, lernt die inzwischen ausgestorbenen Tätigkeit der «Filmpendler» kennen, besucht Kinoruinen und bestehende Kinos von BSL, Apollo, Haydn bis zu Cineplexx. Kino Wien Film ist in mehreren Kino in Wien zu sehen, in Anschluss an einige der Vorführungen finden Publikumsgespräche statt.


Ausstellung über Orte des Kinos im 7. Bezirk

bis 31. Mai

www.admiralkino.at

Kino Wien Film

in ausgewählten Wiener Kinos

www.rosdyfilm.com/kinowienfilm