Flick das System!Augustinchen

Die Schneiderin Alina Saveedra Santis erklärt, wie die zerrissene Lieblingshose repariert werden kann (Foto: © Carolina Frank)

Reparieren statt wegwerfen ist gut fürs Klima – und selber hat man auch Freude daran. Dass Reparaturen ihre Spuren hinterlassen, macht nichts, seit es «visible mending» gibt.

 

T-Shirts, Pullis und Jeans bekommt man heute so billig, dass viele Leute ihre Kleider wegwerfen, sobald ein Loch drin ist. Sie kaufen sich einfach was Neues. Dabei lässt sich, was aus Stoff ist, relativ leicht selbst reparieren! Natürlich schaut das dann nicht immer so aus, als hätte es ein Profi gemacht, aber dafür gibt’s zum Glück «visible mending». Das ist englisch und bedeutet «sichtbares Ausbessern» – es ist Zierde und Reparatur in einem. Das geht nicht nur bei Gewand, sondern auch bei Spielzeug oder kleinen Möbelstücken.

Wenn wir unsere Kleider flicken, schützen wir die Umwelt

Serafina Spatt und Alina Saveedra Santis haben sich «visible mending» zum Beruf gemacht. Gemeinsam betreiben sie den «Resi Pop Up Shop» im 7. Bezirk in Wien. «Flick das System», steht über ihrer Eingangstür. Das soll heißen: Wenn wir unsere Kleider flicken statt wegwerfen, schützen wir die Umwelt und geben unser Geld außerdem nicht großen Textilkonzernen. Alina und Serafina stopfen, sticken und nähen kunstvoll um Löcher herum und über Risse drüber und machen damit aus kaputten Textilien neue Einzelstücke. Beim re:pair Festival Wien kann man all das auch selber ausprobieren. An drei Festivalorten gibt es Workshops, und Ausstellungen, man kann technische Geräte reparieren, Möbelpolsterung lernen oder bei der Restaurierung von Streichinstrumenten zuschauen. Aber warum sind Kleider heute eigentlich so billig? In der Ausstellung Confessions of a T-Shirt («Bekenntnisse eines T-Shirts») erzählt die Festivalkuratorin Tina Zickler die Entstehungsgeschichte eines Leiberls. Wer das T-Shirt trägt und wer die Kosten, darum geht es in dieser Ausstellung, die im Oktober und November nacheinander an allen drei Festivalorten zu sehen ist.

re:pair Festival: 13. 10. – 5. 11.
repair-festival.wien