Speakers' Corner (20. Dezember 2023)
Dieses Mal also Hausgeburt. Weil erstens: keine positive Krankenhauserfahrung beim ersten Kind. Und zweitens: Da ist niemand außer die Mamsch, der Papsch und die Katz, und die Katz war noch nie allein mit Kind, wir wussten also nicht: Können wir’s ihr anvertrauen oder können wir’s nicht …
Fürs erste Kind war’s ganz normal, dass die Mamsch mit zwei ihm unbekannten Frauen als Hebammen-Entourage nackert durch die Wohnung schleicht. Es half sogar beim Mir-an-den-Po-Klatschen, damit das überraschenderweise verdrehte zweite Kind sich zu einer Drehung bewegen ließ. Nur dass die Mamsch (beim Pressen) mitten in die Wohnküche gackt, fand es unüblich.
Das zweite Kind ließ sich bewegen. In die nächste geburtsverunmöglichende Position. Also: Tatütata und PDA. Immerhin die Entourage der Geburtshelferinnen an meiner Seite, motiviert, einen Kaiserschnitt zu verhindern. Die Krankenhaushebamme hat dann nicht nur das zweite Kind in mir gedreht mit ihrer Hand, sie hat mir auch alles, was sie tat, angekündigt, erklärt, mir jederzeit das Gefühl gegeben, ein Nein zu akzeptieren. Die Hebamme hieß Markus. Ich (die PDA hatte mich wieder fit gespritzt): «Und sagt man dann ‹die Hebamme› zu dir?» Die Hebamme: «Ja, klar!»
Das hat mich an diese österreichische Landeshauptfrau erinnert. Weiß nicht mehr wer, weiß nicht mehr wann. Aber deren Stellvertreter wollte partout nicht seine Männlichkeit durch den Titel «Herr Landeshauptfrau-Stellvertreter» beschnitten fühlen. Trauriger Wicht des Patriarchats …
Hier schreiben abwechselnd Nadine Kegele, Grace Marta Latigo und Weina Zhao nichts als die Wahrheit.