Gedanken zum Thema: Die Hoffnung stirbt zuletztDichter Innenteil

Einmal hat mir so eine so genannte AMS-Betreuerin aus voller Überzeugung heraus erklärt, dass ich mir gar keine Hoffnungen zu machen bräuchte.

Na wenn das so ist, brauch‘ ich doch nicht einmal schön reden. Also, mein Kommentar: Das geht sie gar nichts an. Hoffnungen darf ich mir bis auf mein Sterbelager machen. Erwartungen an sie sollte ich keine haben. Das war mir aber vorher schon klar. Deshalb die Frage, ob sie vielleicht einen Chef hat, der ambitionierter ist als sie? Die Beste hat alle Farben gespielt.Immerhin sind Hoffnungen eine so heftige Dynamik, dass unter Umständen sie alleine lebensverlängernd sind.

Wenn ich also weiß, dass ich noch eine große Aufgabe habe, dann darf ich mich nicht aufgeben. Auch dann nicht, wenn es alle anderen tun. Mein Ziel vor Augen, können die mich alle dann schon einmal, kreuzweise.

Manchmal vergleiche ich mein Schicksal mit dem von illegalen Flüchtlingen. Bei Fragen von Quartier, Papieren, Hunger, Kälte habe ich da ein sehr hohes Verständnis. Sicher, aus eigener Anschauung. Und zwar nur, wegen kein Geld. Illegal sind wir wahrscheinlich alle irgendwie in der EU, mit Alter und Behinderung.

Aber ich will selbst heute noch nicht glauben, dass die Leute nicht zuhören und solche Erfahrungen gelten lassen können. Denn das Abwürgen des Berichts einer schlimmen Erfahrung macht sie damit noch schlimmer. Brauchen die erst selbst diese Situation, nur um Verständnis und Toleranz zu entwickeln? Manchmal, heißt es, hat ein Nudelwalker geholfen, um sich auf das Wesentlich zu besinnen.

Dieses Verständnis geht ja auch schon mit: « … des Göd hams ma gstessn, jetzt steh i alla da, in meine neichn Sandale …» Ist das Hoffnung, wenn ein Typ in der Situation glaubt, dass das Leben weitergeht? (Heimsendungsdarlehen)

Also, wenn gar nichts mehr geht, bleibt nur die Hoffnung. Wenn sie ein Ziel hat, dann wirkt das. Da wird dann das Ziel zum Weg. Zuerst vielleicht nur ganz kleine Schritte.

Wenn es aber Hoffnung ist auf Überleben, dann ist das zu wenig. Überleben braucht den ganzen Willen und die volle Absicht. Hoffnung alleine ist doch sehr abstrakt und nur deshalb unsterblich.

Doch es ist die Hoffnung, die selbst zu großen Zielen Anlass gibt.

Was ist es, wenn ein Knirps Pilot werden will, oder Astronaut? Ist es träumen, wünschen, glauben, wollen, hoffen?

Wahrscheinlich ist es Absicht, aber ohne Kenntnis der Bedingungen dafür oder Erwartungen an ihn. Also nennen sie es träumen.

Erwartungen brauchen gewisse Voraussetzungen, sonst sind sie falsch. Während Bedingungen eine Einschränkung bedeuten, werden sie doch laufend gesetzt, außer man ist behindert, da muss man sich sogar selber Beschränkungen setzen. Absicht und Wollen sind gleich in der Dynamik. Etwas glauben ist etwas annehmen, ohne rationale Bestätigung, denn selbst die Vernunft muss nicht finanziell und praktisch orientiert sein. Rationell ist dann wieder etwas anderes.

Aber wie das so ist mit der Hoffnung, ich habe derzeit ein Ziel: in zwei Wochen eine kleine Reise. Inzwischen ist das Geld für die Fahrt und den Eintritt schon gesichert. Jetzt noch ein Quartier ausfindig machen und noch ein wenig mehr Geld, und die Sache klappt. Meine Triebfedern zu dieser Aktion sind der Glaube und die Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Ich bin schon ganz schön weit damit gekommen, nicht? Darf halt nicht viel kosten, das Quartier. (cool)

Da, wo ich jede Hoffnung aufgegeben habe (ja, jetzt kommen auf einmal Begriffe wie Glauben und Vertrauen dazu): dass Augenärzte und Optiker eine gute Sicht machen helfen. Die meisten Augenärzte haben abgelenkt und die meisten Optiker haben kassiert.

Es ist auch höchstens eine Hoffnung, nicht einmal ein Glauben, dass Hornochsen Hieroglyphen vielleicht gelten lassen lernen.

Wünschen ist ebenfalls abstrakt, aber es generiert ein Ziel. Es fördert dieses Ziel. Zum Beispiel beim Fußball. Hoffen, dass eine bestimmte Mannschaft gewinnt, ist noch sehr vage. Wenn es gewünscht wurde und es passiert nicht, macht sich die Enttäuschung oft lautstark Luft.

Es ist nicht nur der Glaube, der Berge versetzen kann, sondern auch der Wille. Mit dem Willen ist der große Machtkampf eröffnet. Der Wille steht für Selbstbewusstsein und Integrität. Also das Wollen geht noch recht einfach, die Durchsetzung dann doch nicht mehr so leicht.

Wem das alles zu kompliziert ist, der oder die soll ruhig weiter dahinstrudeln. Ich hoffe dafür weiter auf noch 22 Euro für das Quartier.