Gefühlsüberwältigung im KünstlerhausDichter Innenteil

Aus der KulturPassage

Der Augustin feiert sein 20-jähriges Bestehen, und das Gros der Verkäufer_innen besteht seit geraumer Zeit nicht nur aus obdachlosen Österreicher_innen (inzwischen haben die meisten ein Dach über dem Kopf), sondern auch aus Schwarzafrikaner_innen, Bulgar_innen, Rumän_innen, und ein kleiner Teil kommt aus der Slowakei, einige kommen auch aus Ländern des ehemaligen Jugoslawien. Ein Grund, mich einmal über Kunst aus diesen Ländern zu informieren.

Foto: Jasmina Cibic

Ich hatte Glück und fand eine Ausstellung im Künstlerhaus, wo noch bis zum 29. März die Ausstellung «Die Magie der Kunst. Protagonisten der slowenischen Gegenwartskunst 1968-2013» stattfindet.

Eines vorweg! Wer sich die Bilder anschaut, wird in eine Gefühlswelt gezogen, die von Depressiv- bis Aufbruchsstimmung und Nostalgie reicht. Schon beim Anblicken der ersten Bilder konnte ich mich dieser Gefühle nicht erwehren. Denn die Farbpalette der Arbeiten geht von Schwarz bis Dunkelbraun. Erst ein paar Bilder später lichteten sich die Farben, und das Gefühl wandelte sich in Sehnsucht nach der freien Natur.

Die Sehnsucht nach Freiheit stellt wohl ein ganz besonderes Bild dar. Dieses zeigt ein Gewässer, wo sich ein schwarzer Quader befindet, auf dem ein Vogel Strauß steht. Die Sehnsucht nach der Vergangenheit zeigt wohl das Bild eines verfallenen Hauses mitten in einer Landschaft von wohl schon verdorrten Feldern, aber auch eine Bildcollage, die aus verschieden zirka fünf Mal fünf Zentimeter großen Bildern besteht, wo einzelne Bäume dargestellt werden. Eine Skulptur fiel mir in Bezug Wunsch nach Freiheit besonders auf. Diese stellt einen Schwan dar, der von einem Pfeil getroffen ist. In einem der nächsten Räume zeigen besonders Skulpturen eindrucksvoll die Aufbruchsstimmung in die Moderne.

Ich hatte noch etwas Zeit, und so ging ich in den Zwischenstock, wo sich die Ausstellung «Parallelen» von Thomas Steiner und Thomas Kröswang befindet, die aber leider nur noch bis 15. März läuft. Als Erstes empfing mich eine Fotoreihe mit dem Titel «Begegnung». Diese Bilder betören durch ihre anscheinende Überbelichtung, was aber gerade den Reiz ausmacht, sie zu betrachten.

Ich ging weiter und wurde von einer Video-Präsentation empfangen. Diese stellte, soweit ich sie mir betrachtete, einen Film über die Rückgewinnung der Natur aus der vorher erzwungenen Zivilisation dar. Der Film war aber nicht störungsfrei betrachtbar, da ein dicker, farbiger Balken in der Mitte platziert war. Genau dieser Balken verhinderte eine genaue Betrachtung des Films, und das war für mich ein Grund weiterzugehen, ohne ihn bis zum Ende anzusehen.

Im nächsten Raum befanden sich neben recht konventionellen Fotos auch drei Videobeiträge, die ich nicht wirklich verstand. Doch vielleicht bin ich auch nur alt geworden und für diese Art von moderner Kunst nicht mehr empfangsfähig.

Im Großen und Ganzen kann ich aber nur empfehlen: Geht hin und schaut es euch selber an.

Einen kleinen Kritikpunkt an das Haus hab ich aber, die frei entnehmbaren Info-Blätter sind nur ein Ausdruck von der Infothek, die auch im Netz zu finden ist, und haben keinen detaillierten Bezug auf die ausgestellten Objekte wie in anderen Museen.

INFO:

Künstlerhaus

Karlsplatz 5, 1010 Wien

www.k-haus.at