Geht´s mich was an: Was es bedeutet, nicht versichert zu seintun & lassen

Dirty – Dangerous – Difficult. Diese Schlagwörter beschreiben undokumentierte Arbeit, d. h. Arbeit ohne Aufenthalts- und/oder Arbeitspapiere, am treffendsten. Das zeigt auch der Fall von Herrn R. sehr deutlich, der sich im Juni des vergangenen Jahres an die UNDOK-Anlaufstelle wandte und nun vor Gericht Recht bekommen hat. Doch alles der Reihe nach.Herr R. arbeitete im Autohandel. Eines Tages wurde er bei einem Arbeitsunfall schwer verletzt und blutete stark. Doch sein Arbeitgeber rief nicht die Rettung. Er beauftragte stattdessen einen anderen Arbeiter, die Arbeitskleidung von Herrn R. auszuziehen und ihn mit dem Privatauto ins Krankenhaus zu bringen. Der Grund: Es sollte nicht wie ein Arbeitsunfall aussehen. Denn der Arbeitgeber hatte Herrn R. trotz anders lautender Versprechungen nicht bei der Sozialversicherung angemeldet.

Herr R. ist serbischer Staatsangehöriger und darf nur für drei Monate visumsfrei nach Österreich einreisen. Er verfügt über keinen regulären Zugang zum Arbeitsmarkt. Im Krankenhaus mussten Herrn R. zwei Zehen amputiert werden. Darüber hinaus wurde er darauf aufmerksam gemacht, dass er nicht krankenversichert ist. Herr R. wusste davon nichts.

Im Krankenhaus erhielt Herr R. eine Rechnung in der Höhe von 43.000 Euro. Daraufhin wandte er sich an die UNDOK-Anlaufstelle. Diese unterstützte ihn dabei, seine arbeits- und sozialrechtlichen Ansprüche geltend zu machen. Nachdem er rückwirkend krankenversichert wurde und die Spitalsrechnung von der Gebietskrankenkasse übernommen wurden, brachte die Arbeiterkammer Niederösterreich eine Klage vor dem Arbeits- und Sozialgericht ein. So konnte Herr R. einen Großteil seiner Ansprüche durchsetzen. Er ist froh, dass er doch noch zu seinem Recht gekommen ist. Und wir freuen uns mit ihm!

UNDOK-Verband

www.undok.at