Wos is los … beim Augustin? … im Mai 24
Die aufmerksame Augustin-Fans wissen, sammeln wir per Crowdfunding für den sogenannten Augustin-Krisentopf (www.respekt.net/augustin-krisentopf). Aus diesem Topf werden Sonderausgaben für Augustin-Verkäufer:innen finanziert. Dass uns die Behörden so schnell neue Beispiele dafür liefern, wie notwendig ein finanzieller Polster ist, hätten wir uns allerdings nicht gewünscht: Ion C. verkauft den Augustin seit drei Jahren in Bad Vöslau. An seinem Standort vor einem Supermarkt ist er beliebt und bekannt für seine Freundlichkeit. «Wir alle versuchen unser Brot zu verdienen. Wir wollen nicht stehlen, wir wollen eine ehrliche Arbeit machen», sagt Ion über sich und andere Armutsbetroffene. An einem gewöhnlichen Verkaufstag im April wurde er von drei Polizist:innen angehalten. Er dürfe in Niederösterreich nicht verkaufen, sei ihm gesagt worden. Und: Sein Augustin-Ausweis sei gefälscht. Und: Er müsse Strafe zahlen. Auf der Polizeiwache, so erzählt er uns, sei er entwürdigend behandelt worden. Das mit dem Verkauf verdiente Geld sei ihm weggenommen worden. «Der Polizist hat mir gesagt, dass er macht, was er will, weil er Polizist ist», erzählt Ion C. im Gespräch, in dem wir gemeinsam das Erlebte dokumentieren. Die Rechtsvertretung wurde aktiv: ein Antrag auf die Einleitung eines Prüfverfahrens bezüglich der Amtshandlung, ein Einspruch gegen die Verhängung einer Organstrafverfügung, ein Antrag auf Rückerstattung des abgenommenen Geldbetrages usw. usf. Juristische und finanzielle Unterstützung ist dank Ihnen allen schnell organisiert! Dass alle in Sicherheit leben, nicht belästigt und beschämt zu werden, ist ein Ziel, an dem wir noch lange zu arbeiten haben werden.