Gequeerte Stadttun & lassen

Mahnen und Gedenken

Im Wiedner Resselpark soll ein neues Denkmal ent­stehen «für Männer und Frauen, die Opfer der Homosexuellen-Verfolgung in der NS-Zeit wurden». Sofort fällt auf, dass der Streit, ob und wie Lesben und Schwule als NS-­Opfer anerkannt werden, so lange gedauert hat, dass jetzt, wo endlich ausgeschrieben wird, das Wording («Männer und Frauen») irgendwie altbacken klingt. Queere Debatten sind offensichtlich schon ein Stückerl weitergekommen als offizielle Mahn- und Gedenkdebatten. Macht nichts, jedenfalls können sich interessierte Denkmalentwerfer_innen am
15. Oktober bei einer Begehung (Anmeldung unter office@koer.or.at) schlau machen, bis 17. Jänner 2022 läuft der Wettbewerb. Vorm Volkskundemuseum wurde Ende September bei Nacht und Nebel die gehisste Regenbogen­fahne abgesägt – die Josefstadt ist halt doch ein zweigeteiltes Pflaster: hier die Zukunftsgerichteten, dort die Burschis. Es gilt die Unschuldsvermutung. Und im endlich herbst­programmierten Depot im 7. Bezirk findet am 14. Oktober (19 Uhr) eine Diskussion über das noch zu eröffnende «Queer Museum Vienna» statt. Wie soll’s aussehen, was ist seine Funktion, und wo wird es stehen?

www.koer.or.at, www.volkskundemuseum.at, www.depot.or.at

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