Gottfrieds Tagebuch: Diverse InformationenDichter Innenteil

8. 4.

Auch wenn es mir nicht unbedingt gefällt, aber es ist bitte Folgendes. Aufgrund widriger Umstände infolge von Corona und den damit verbundenen Flurschäden verbringe ich vermehrt Zeit in der elektronischen Welt. Dabei stolpere ich permanent über seltsame Dinge. Warum ich in diesem Zusammenhang allerdings schlussendlich in einem meiner Gedankengänge auf die wahrlich weltbewegende Frage stieß, wissen weder ich noch First Lady. Was, lautete die Frage, was also bedeutet SMS? Short Message Service. Wenn ich mich bei der Übersetzung nicht gröbstens geirrt haben sollte, dann bedeutet das Kurz-Nachrichten-Dienst. Also nicht Schmid-, oder Blümel-Nachrichtendienst. Aber wer weiß das schon so genau in der Familie der SMS?

10. 4.

In letzter Zeit bewegen sich Dinge in meinen Gedankengängen, dass einem angst und bange werden könnte. Vieles dreht sich um einen gewissen Herrn Kurz. Auf meinem analogen Notebook, also auf meinem Notizblock steht geschrieben, wie folgt: «Geistige Penetranz und Elastizität», «Kreativer Umgang mit der Wahrheit». Völlig unvermittelt erhalte ich aus einer meiner soeben in Dienst befindlichen Gehirnwindungen die Information, dass ich Kurz-sichtig sei. Was mir aber bereits seit meinem 8. Lebensjahr bekannt ist und ich nicht als angenehm empfinde. Mir will scheinen, dass ich aber auch diesen ominösen Herrn Kurz nicht als angenehm wahrnehme. Zumindest weiß ich inzwischen jedoch über seine Rolle in einer gewissen «Familie» ein wenig besser Bescheid.

12. 4.

First Lady gleicht sich ihrem Untermieter an und tut seltsame Dinge. Soeben liegt sie auf dem Rücken, ihr Kopf lagert auf der PC-Tastatur. Wenn ich mich nicht irre, dann erwartet sie umgehende Streicheleinheiten. Während ich das selbstverständlich sofort in Angriff nehme, treibt ein interessanter Gedanke sein Unwesen. Im vergangenen Jahr war ja ständig davon die Rede, dass man sich möglichst kontaktarm verhalten solle. Aber auch der zum Händedruck ausgestreckte Kontakt-Arm gilt seither nicht mehr als gesellschaftsfähig. Stattdessen wird vermehrt zu Verbeugungen gegriffen. Aber, ich sage vehement aber, aufgemerkt! Wenn man sich bei asiatischen Begrüßungsritualen nicht so gut auskennt, sollte man vorsichtig sein. Wenn ich diversen Gerüchten Glauben schenken darf, dann kann es nämlich bei einer falsch getätigten Verbeugung sehr wohl passieren, dass man sämtliche anwesenden Personen soeben zum Geschlechtsverkehr aufgefordert hat. Das ist aber wie gesagt nur ein Gerücht. Oder etwa doch nicht? First Lady beliebt grußlos zu schnurren.

15. 4.

Diverse Informationen sind soeben in meiner analogen Festplatte eingetroffen. Eine davon stammt von einem mir näher bekannten Auge des Gesetzes. Wie nicht anders zu erwarten, drängt sich praktisch sofort eine Frage in die freie Wildbahn, wo wir uns aufhalten. Ist seine Kollegin eine Augin des Gesetzes? Wir hatten auch schon intelligentere Themen. Und übrigens stimmt es nicht zwingend, dass ein Polizist ein Abführmittel sei. Behauptet zumindest mein Gegenüber. Aber da wir beide gerne nach lustigem, niedergeschriebenem Material fahnden, erfahre ich von ihm heute, dass ein Sportschützenverein in Bayern im Zuge von Corona mit folgendem Schild warnte: «Treffen sie so wenige Menschen wie möglich!» Dem können wir nur vollinhaltlich zustimmen. Und weil es sehr gut zu Corona passt: «Hobbyidioten machen den Fachidioten immer mehr Konkurrenz.» Ernst Ferstl

21. 4.

Ich weiß viel über die NS-Zeit und teilweise mehr, als mir lieb ist, weil mich dieses Wissen mit Blick auf die zunehmende rechte Gewalt in Wort und Sprache durchaus beunruhigt. Heute möchte ich auf eine sehr starke Frau, die Auschwitz-Überlebende Esther Bejarano hinweisen. Ich habe einige Musik-Stücke von ihr auf YouTube gefunden und zwar mit Microphone Mafia. Einfach nur empfehlenswert.

22. 4.

Hurra, Tagebuch fertig! Musikwusch? Scorpions mit Still Loving You. Für eure Liebsten, gerade jetzt sehr wichtig!

 

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