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Es ist wie immer das Übliche. Samstag und daher bin ich wieder einmal auf der Jagd nach Essbarem für First Lady und meine Wenigkeit. Da in Wien allerdings die Jagd mit Pfeil und Bogen sowie anderen möglichen Schusswaffen nicht zum Alltag zählt, begebe ich mich also zur Nahversorgerin meines Vertrauens. Aufgrund diverser Dokumentationen, die ich in letzter Zeit gesehen oder gelesen habe, achte ich seither vermehrt auf Inhaltsstoffe sowie fairen Handel. Ein finsterer Geselle in einem meiner Gedankengänge raunt mir zu, dass ich mir da ja so einiges vorgenommen hätte. Ich bleibe aber trotzdem wachsam und, wie nicht anders zu erwarten, tauchen vor meinem geistigen Auge Kinder auf, die Kakaobohnen ernten. Andere schürfen in Minen unter Lebensgefahr nach seltenen Erden, die dann in Smartphones Verwendung finden. Irgendwie habe ich das unangenehme Gefühl, dass auch ich wiederholt daran beteiligt bin, dass Kinderarbeit stattfinden kann. Warum gibt es eigentlich kein Qualitäts-Siegel mit dem Hinweis: «Kann Spuren von Menschenrechten enthalten.»?
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First Lady wundert sich vermehrt über mich. Ich bin ihr dabei sehr gerne behilflich. Wie bei vielen anderen Mitmenschen, so ist auch bei mir der Endgegner eine Sache namens Covid-19. Man mag es kaum glauben, was First Lady und ich in letzter Zeit so alles gesehen und gelesen haben. Sie hat sich so nebenbei sogar zur Extrem-Bergsteigerin entwickelt und turnt in meinem Nacken herum. Während sie die Aussicht genießt, durchforste ich meinen Ideen-Friedhof auf der Suche nach noch nie dagewesenem Material. «Wechseljahre» steht da auf einem Zettel. Was will mir der Autor – im vorliegenden Fall ich – mit diesem Wort mitteilen? Früher hieß es, die hätten nur Frauen, doch offenbar kommen auch Männer in die Wechseljahre. Und damit ist nicht gemeint, dass ein nicht mehr so frisches männliches Exemplar der menschlichen Spezies seine Ehefrau gegen eine jüngere tauscht, oder den Kombi gegen ein Sportwagerl. In dem Moment werde ich eines weiteren Zettels habhaft, der mir von Hitzewallungen berichtet. Wenn ich mich nicht irre, ging es in dieser Causa um eine Bekannte, die meinte, sie hätte so starke Hitzewallungen, dass ein weiches Ei zum Frühstück umgehend hart gekocht wäre. Wie bereits erwähnt, wundert sich First Lady vermehrt über mich …
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Manchmal fällt mir außer dem Gesicht nicht viel ein und dann gehe ich in meiner analogen Festplatte stöbern. Heute stört mich der Begriff «Ausgangsbeschränkung». Wäre es nicht sinnbringender, gäbe es eine «Eingangsbeschränkung»? So wie in der Disco zum Beispiel. Drinnen ist es ja offenbar gefährlicher, als in der freien Wildbahn. Behaupten zumindest einige Aerosol-Forscher. Da werde ich jetzt doch glatt einen Ausgang wagen und mir weitere Gedanken über diese Thematik machen. «Man kann die Erkenntnisse der Medizin auf eine knappe Formel bringen: Wasser, mäßig genossen, ist unschädlich.» Mark Twain
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Ich höre Menschen reden. An sich nichts Ungewöhnliches, aber seit sie diese weißen Schalldämpfer tragen, muss ich betont konzentriert und natürlich weiterhin unauffällig lauschen. Wenn ich mich nicht verhört habe, dann ging es soeben um «Steckdosen-Spanien». Das lässt mich zunächst völlig ratlos zurück, aber beide in dieses Gespräch verwickelte Protagonistinnen streben in diesem Moment ein Studio an, in dem sie normalerweise arbeiten und zwar ein Sonnenstudio. Sind mir solche Dinge damals vor Corona – die Älteren werden sich erinnern – eigentlich auch schon aufgefallen? Zweckdienliche Hinweise gerne gesehen.
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«Exekution bei Blümel!» Warum wundert mich diese Nachricht nicht? Ich liebe zwar echte Kriminalfälle, aber diese Basti-Partie wird mir langsam ziemlich unheimlich. Dem ganzen Chaos möchte und muss ich deshalb heute mit guter Musik entfliehen. Die finnische Blues-Gitarristin Erja Lyytinen soll es sein und zwar mit Dust My Broom. Da kommt natürlich wieder Freude auf bei First Lady und ihrem Untermieter.