Grund und Boden, Autos und Fahrrädertun & lassen

Drei Dokumentarfilme und drei Spielfilme an drei Abenden bringen Infrastruktur, Verkehr und Bodenversiegelung auf die Leinwand. Die Filmreihe Zugebaut im Admiral Kino führt Realität und Unterhaltung zusammen.

TEXT: SÓNIA MELO

Die Dokumentarfilme geben die Themen des Abends vor. Jeder Film­abend beginnt um 17.30 Uhr mit ­einer Doku, im Anschluss findet eine Diskussionsrunde statt, bevor um 20.30 Uhr ein Spielfilm den Filmfestivaltag ausklingen lässt. Zugebaut – Wem gehört eigentlich der Boden unter unseren Füßen? heißt die von 22. bis 24. Juni im Admiral Kino laufende Filmreihe. Die Filmvorführungen werden von Expert:innengesprächen begleitet. Die Idee stammt vom VIRUS Umweltbüro, das die ­Reihe kuratiert hat. Michaela Englert, Geschäftsführerin des Admiral Kinos, hat sie mit der Unterstützung der Kultur­abteilung des ­Bezirkes Neubau umgesetzt.
Wem gehört mein Dorf? eröffnet die Filmreihe am 22. Juni. In dem preisgekrönten Dokumentarfilm erzählt der deutsche Regisseur Christoph Eder am Beispiel seines Heimatdorfes Göhren an der Ostsee wie Demokratie, also aktive Mitbestimmung, funktioniert. Das Dorf wehrte sich nämlich erfolgreich gegen die kapitalistischen Interessen von Immobilienfirmen, denn zugebaut wollten sie ihr Naturgebiet nicht sehen.
Für Global Shopping Village – Endstation Kaufrausch hat die österreichische Filmemacherin Ulli Gladik Unternehmen begleitet, die Einkaufszentren entwickeln und realisieren. Kritiker:innen beleuchten die drastischen Auswirkungen von solchen Prozessen und Bauten.
In Bikes vs Cars am letzten Filmabend stehen sich Autofans und Radfahrer:innen gegenüber. Über der Gier der Automobilindustrie und den perversen Bildern vom Verkehr in Megacities weltweit steht der Radverkehr als Alternative, sauber und leistbar. Die Klassenfrage der dringenden Mobilitätswende, gerade in Städten, wird in diesem Dokumentarfilm deutlich.
Die drei Spielfilme Traffic (1971, Jacques Tati), Christine (1983, John Carpenter) und Home (2009, Ursula Meier) sind genauso unterschiedlich wie ihr Titel. Satire, Komödie, Drama und Horror: alles dabei.
Kooperationspartner:innen der Filmreihe fungieren mit ihrer Expertise in den moderierten Gesprächsrunden. Die ­Initiativen LobauBleibt, PlatzFürWien, Rettet die ­Lobau – Natur statt Beton, geht-doch.wien und die Österreichische Hagelversicherung sowie Landwirt:innen und Regisseur:innen laden das Kinopublikum ein, sich in die Thematik zu vertiefen und in die Diskussion einzubringen.
Für alle Filmvorführungen im Admiral Kino in der Burggasse 119 im 7. Wiener Bezirk gelten die regulären Eintrittspreise. Schulvorstellungen sind ab 25 Schüler:innen möglich, nach Vereinbarung und ganz unkompliziert auszumachen über office@admiralkino.at. Die Eintrittskarte kostet sechs Euro, für die Lehrperson ist sie gratis. 

www.admiralkino.at/produktion/zugebaut

Foto: Im Dokumentarfilm «Wem gehört mein Dorf?» geht es um den Kampf der Bewohner:innen von Göhren an der Ostsee für den Schutz ihres Naturgebietes (© JIP Film)

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