Gut zu bauen heißt nicht zu bauentun & lassen

Sachbuch

Vom lange Zeit vernachlässigten Berliner Stadtteil Marzahn über ungenutzte Büroflächen in Frankfurt bis zur holländischen Hausbesetzungskultur reichen die Beispiele in der neu aufgelegten Streitschrift Verbietet das Bauen! von Daniel Fuhrhop, in dem er nichts Geringeres fordert als einen sofortigen und umfassenden Baustopp. Er trägt Fakten zum scheinbar ökologischen Bauen vor, nennt Bauen «unsozial» und Umbauen «sexy». «Nur wer nicht baut, baut gut», heißt es in seinem Buch, «Wir müssen eigentlich nichts mehr bauen. Die Städte sind schon fertig gebaut.» Die Forderung nach einem Bauverbot ist weniger gegen etwas gerichtet als für etwas: für Altbauten und kulturelles Erbe, für lebendige Straßen und belebte Städte. Das Bauen zu verbieten erscheint dabei in erster Linie als Frage der Vernunft. Konservativ ist es, Häuser und Städte zu bewahren, sozial ist, teuren Neubau abzulehnen, ökologisch, energieintensiven Neubau zu meiden, und liberal, die Freiheit auch für Wenigverdiener_innen und kommende Generationen zu erhalten.
Bettina Landl

Daniel Fuhrhop: Verbietet das Bauen!
Streitschrift gegen Spekulation, Abriss
und Flächenfraß
oekom 2020 (1. Auflage 2015)
224 Seiten, ca. 15 Euro

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