HerbstgeflüsterDichter Innenteil

Blätter färben sich, taumeln vom Baum. Die Farben in den verschiedenen Nuancen. ­Decken das Grün zu.
Nehmen ihm die Farbe. Ein Wechselspiel aber kein Sterben …
Assimilation …
Alles hat seinen Reiz.
Der Frühling, der Sommer, der Herbst, der Winter und alles trägt sein eigenes Kleid …
Auch das Leben schließt sich dem an. Mit Launenhaftigkeit, wenn die Sonne scheint, wenn man einen Tag im Schwimmbad verbringt, wenn die Schneeflocken tanzen, wenn der Regen gegen Fensterscheiben prasselt, wenn der Frühling Blumen streut, der Herbst ernten kann, was gesät wurde.

 

Aber ich habe gelernt, an den Jahreszeiten, nicht mehr gegen den Strom schwimmen zu wollen … Es ist anstrengend und kann Vieles zeigen. Du fühlst Dich ungeliebt, so wie Du bist, Du musst oder willst Dich durchsetzen, damit Du nicht auf der Strecke bleibst, Du willst Deine Würde einfordern … Es ist eigentlich wie Krieg und kein Zeichen, ein Held zu sein.
Manche protzen nämlich, wenn sie angeben, gegen den Strom zu schwimmen …

Ich habe andere Qualitäten!
Glaub mir, dann ist alles gut! Alles andere was war, war der falsche Zeitpunkt am ­falschen Ort …

Lass es gut werden!

Es ist mir zu anstrengend geworden und der Weg war schließlich und endlich nicht ­immer, aber schlussendlich umsonst!
Zurücklassen, wie im leeren Vakuum nun, bis sich Neues wieder auftut!

 

Und nicht mehr das Bedürfnis, auf jeder Hochzeit zu tanzen …

 

Meine Schuhe sind müde geworden und wünschen sich einen langsameren Takt …

Foto: Heidemarie Ithaler-Muster