Das Rote Wien
Im ehemaligen Tröpferlbad des legendären Karl-Marx-Hofes erfährt man – zum Teil jetzt, zum Teil nach dem Ende des x-ten Lockdowns – so gut wie alles über das damals neue sogenannte Rote Wien der 1920er und frühen 1930er Jahre. Wer eine Zeitreise in eine Epoche des Aufbruchs unternehmen will, deren visionäre Errungenschaften bis in die Gegenwart nachwirken – von der Sozial-, Kultur- und Gesundheitspolitik über das Bildungswesen bis zum kommunalen Wohnbau –, kann dies, unter den bekannten Einschränkungen, auf vielfältige Weise: einerseits auf dem Weg der wöchentlichen Sonntagsführungen, andererseits im Außendienst jeden ersten Sonntag im Monat auf einem Stadtspaziergang durch ausgewählte Wiener Gemeindebauten. Wie war das damals mit den Visionen? Und wie ist das heute? Ein Vergleich, der sich durchaus lohnen könnte.
Zudem laden Lilli & Werner T. Bauer ab 11. März zur Sonderausstellung Vive la commune. Vor genau 150 Jahren gelangte das Proletariat in Paris erstmals in einer europäischen Millionenstadt an die Macht. Wenigstens für ein paar Monate. Absichten und konkrete Umsetzungspläne der Pariser Kommune bis zu deren blutigem Ende werden hier umfangreich illustriert. Und im Dachgeschoß des Karl-Marx-Hofes ist noch bis Ende November die Sonderausstellung zur 2. Arbeiter-Olympiade in Wien zu besichtigen. Sport, Kultur, Bildung, Wohnen – das passte einmal alles unter einen Hut.
Karl-Marx-Hof, 19., Halteraugasse 7
dasrotewien-waschsalon.at
Foto: Markus Sibrawa