In der Gegenwarttun & lassen

Augustinerin Sarah Schacherl

Während meines Studiums der Sozialen Arbeit an der FH St. Pölten habe ich mein Langzeitpraktikum beim Augustin gemacht, zwei Monate lang, das heißt, ich habe einen guten Einblick bekommen in das Projekt. Auf den Augustin bin ich gekommen, weil ich einfach die Verkäufer_innen im öffentlichen Raum wahrgenommen habe. Damals habe ich im 7. gewohnt und die Zeitung immer bei einem Verkäufer gekauft, der beim Bio-Supermarkt steht. Nach dem Praktikum war ich noch bei verschiedenen Veranstaltungen vom Augustin und habe mitgeholfen, es gab immer einen Kontakt. Und als klar war, dass Kathrin Gräble (macht seit 2016 soziale Arbeit im Vertrieb des Augustin) in Karenz gehen wird, wurde ich gefragt, ob ich ihre Vertretung machen möchte, das hat mich sehr gefreut, und ich habe nach kurzer Nachdenkzeit zugesagt.
Zwei Sachen begleiten mich bis jetzt: die Themen meiner beiden Bachelor-Arbeiten. Andi Hennefeld (seit 2002 Sozialarbeiter beim Augustin) hat mich auf das Thema der ersten Arbeit, wo es um obdachlose EU-Bürger_innen in Wien geht, gebracht, weil diese Gruppe wenig beachtet wird. Das zweite Bachelor-Thema war flache Hierarchien. Und das passt ja auch gut zur Basisdemokratie beim Augustin. Das genieße ich, dass jede_r ein Teil davon ist und dass man wertschätzt, dass es ohne einander einfach nicht geht. Ohne Verkäufer_innen nicht, ohne Redaktion nicht und ohne Sozialarbeiter_innen nicht.
Ich bin aus Niederösterreich. Also ursprünglich aus Vorarlberg. Ab 12 habe ich in Niederösterreich gelebt und so ab Mitte 20 in Wien. Damals habe ich zuerst ein Kolleg für Sozialpädagogik besucht, aber dann bin ich ziemlich schnell draufgekommen, dass ich in die Erwachsenenarbeit gehen möchte und mich vor allem Themen wie Sucht, Wohnungslosigkeit, Obdachlosigkeit interessieren.
Den größten Teil meiner Freizeit nehmen meine Hunde ein. Ich hab ja zwei Hunde. Gemeinsam mit meinem Freund fahren wir dann so oft wie möglich raus ins Grüne.
Ich gehe viel spazieren und wandern. Natur und Reisen interessieren mich. Ich bin auf fast alle Kulturen recht neugierig. Gerade die osteuropäische Gegend kenne ich noch nicht so gut. Aber eben durch den Job, wo ich ja viel Kontakt mit Menschen aus Osteuropa habe, wurde meine Begeisterung geweckt.
Jetzt lasse ich einmal alles auf mich zukommen. Ich finde es super, dass es wieder was Neues ist und ich Neues lerne, dass ich mich in den verschiedenen Augustin-Projekten engagieren kann. Sonst habe ich keine großen Pläne. Dafür lebe ich zu sehr in der Gegenwart.

Protokoll: Jenny Legenstein, Foto: Mario Lang