Indirekte Presseförderungtun & lassen

Sachbuch: Regierungsinserate für Printmedien

Der News-Journalist An­dreas Wetz hat Inseratevergaben an Printmedien der Bundesregierungen seit Kanzler Werner ­Faymann unter die Lupe genommen. Anlass: Das Finanzministerium teilte vor rund einem Jahr, damals unter Gernot Blümel, der Verlagsgruppe News telefonisch mit, keine Inserate mehr in ihren Titeln zu schalten, da Blümel wiederholt unzutreffend dargestellt worden sei.
Die Ergebnisse dieser Recherchen sind im Buch mit dem Titel ­Näher als erlaubt. Wie sich die Politik mit Steuergeld Medien kauft nachzulesen. Es entpuppte sich als schwieriges Unterfangen an die Zahlen ranzukommen, trotz Medientransparenzgesetz (!). Die Erklärung dafür ist denkbar einfach: Die Summen, die hier bewegt werden, sind ungleich höher als jene aus den verschiedenen Pressefördertöpfen, die sehr wohl transparent veröffentlicht werden.
Andreas Wetz zeichnet auch die historische Entwicklung der direkten und indirekten (via ­Inserate) Presseförderung nach. Das ergibt unterm Strich eine runde und fundierte Publikation. Dabei konnte ­Andreas Wetz während der Arbeit am Buch noch gar nicht wissen, dass Sebastian Kurz und seine ­Entourage just an einer Printmedien-Affäre scheitern werden.

Andreas Wetz:
Näher als erlaubt. Wie sich die Politik mit ­Steuergeld Medien kauft
VGN Media Holding 2021
181 Seiten, 19,90 Euro